Neuer Kunstrasenplatz wird noch einmal teurer

Rund 40 000 Euro zusätzlich sollen für den neuen Kunstrasenplatz im Sportzentrum ausgegeben werden. Das ist die zweite Kostensteigerung des Projekts, das einst mit 409 000 Euro kalkuliert wurde und nach derzeitigem Stand auf 656 000 Euro geschätzt wird. Der Stadtrat soll dem heute zustimmen.

Wittlich. (sos) Kunstrasen kosten ein Vermögen. "Eine moderne Anlage verschlingt mit allem Drum und Dran rund 500 000 Euro", berichtete der TV vor einer Woche im Sportteil. Eine Summe, die in Wittlich nicht ausreicht. Zum zweiten Mal muss die Stadt drauflegen.

Im März wurde das neue Schmuckstück der Wittlicher Sportanlage erstmals bespielt. Damals war Stand der Dinge: Der Kunstrasenplatz kostet rund 610 000Euro. Damit war der grüne Teppich kostspieliger als ursprünglich geplant. Mit rund 409 000 Euro wollte man zunächst auskommen. Diese Summe war Grundlage des Stadtratsbeschlusses 2007 für einen Kunstrasen. Doch es gab Probleme. Vor einem Jahr genehmigte deshalb der Stadtrat eine "überplanmäßige Ausgabe" von 202 000 Euro. Der Grund: Bei der Kalkulation waren weder die Erneuerung des maroden Drainagesystems noch neue Fußballtore und Gerätschaften sowie der Abtrag des alten Tennenbelags berechnet worden.

So begründete 2009 die Stadtverwaltung die Mehrkosten, der Stadtrat segnete sie ab.

Doch das ist nicht das letzte Wort. Laut Stadtratsunterlagen rechnet man mittlerweile mit 616 500 Euro für die "Generalsanierung", was aber immer noch nicht die Gesamtkosten sind. Die werden aktuell mit rund 656 000 Euro angegeben. Wie kommt denn das?

Die Verwaltung gibt als Kostenfaktor Nummer eins an: Ein neues Gerät zur Kunstrasenpflege ist nötig, weil das bisher geplante Teil nicht ausreiche, "um die vom Hersteller vorgegebenen Unterhaltspflegeleistungen zu erbringen". Das sei so "aufgrund der starken Nutzung des Platzes". Die finanzielle Seite: statt eines 5700 Euro-Geräts soll eins für 18 000 Euro gekauft werden.

Kostenfaktor Nummer zwei: Die Bäume am Sportplatzrand. Sie verlieren Laub und Nadeln, die dem Kunstrasen schaden. Der Platz verschlammt, weil das, was die Bäume verlieren, sich im Rasen festsetzt und ihn wasserundurchlässig macht. Er wird dadurch rutschig und gefährlich. Was tun? Bäume fällen. Das kostet 15 000 Euro. Kostenfaktor Nummer drei: Außerdem müsse eine Fläche gepflastert werden, auf die die Trainingstore abgestellt werden können, weil die Spielfläche nach dem Training geräumt werden muss, damit keine Druckstellen entstehen. Dazu war zunächst ein Platz oberhalb der Zuschauertribüne gedacht, aber das sei für "die Jugendmannschaften eine besondere Erschwernis". 6500 Euro soll eine Pflasterfläche näher am Spielfeld kosten.

Insgesamt soll der Stadtrat in seiner Sitzung am heutigen Donnerstag einer überplanmäßigen Ausgabe von "maximal 39 500 Euro" zustimmen. Das Geld werde aus dem diesjährigen Topf für den Bau der Großsporthalle verschoben, da die für 2010 angesetzten Kosten für die Halle nicht in voller Höhe benötigt werden.

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