Neuer Mann am Steuer

Wittlich · Der Kunsthistoriker Stefan Heinz übernimmt die Leitung der Wittlicher Volkshochschule. Sein Vorgänger bleibt vorerst.

 Stefan Heinz ist der neue Leiter der Volkshochschule in Wittlich. Er schätzt das Konzept einer Volkshochschule und sagt: „Kurse an der VHS sind bezahlbar und qualitativ hochwertig.“ TV-Foto: Patricia Prechtel

Stefan Heinz ist der neue Leiter der Volkshochschule in Wittlich. Er schätzt das Konzept einer Volkshochschule und sagt: „Kurse an der VHS sind bezahlbar und qualitativ hochwertig.“ TV-Foto: Patricia Prechtel

Foto: (m_wil )

Wittlich Walter Feltes ist sich sicher: Mit Stefan Heinz hat er einen guten Nachfolger für die Volkshochschule (VHS) in Wittlich gefunden. 1999 hatte er sie mitbegründet, gegen Ende des Jahres gibt er das Zepter an Stefan Heinz weiter. Bis dahin arbeiten sie parallel miteinander. "Das ist eine gute Sache, so kann ich die Aufgabe richtig erlernen", sagt Heinz. Dafür sei er sehr dankbar. Stefan Heinz, 43, ist promovierter Kunsthistoriker. Er studierte Geschichte und Kunst an der Universität Trier und arbeitete danach als Dozent, in Trier und auch in Luxemburg. Seine Doktorarbeit schrieb er über die deutsche Renaissance.
2012 zog er mit seiner Frau nach Wittlich. Er kennt die Gegend gut, kommt ursprünglich aus der Nähe von Trier. "An Wittlich finde ich so schön, dass es städtisch, aber auch ländlich ist." Und jetzt laufe er 100 Meter zur Arbeit und fahre keine 100 Kilometer mehr, sagt er und lacht. Zwei Jahre ist er nach Luxemburg gependelt, hatte dort ein zweijähriges Forschungsprojekt.
Mit Volkshochschulen im Allgemeinen hatte er auch schon Berührungspunkte, bevor er die Zusage zu der Stelle bekam. So habe er selbst Sprachkurse an der VHS gemacht und in seiner Zeit als Dozent auch Kurse an Volkshochschulen gegeben. Das Konzept einer VHS gefällt ihm. "Kurse an der VHS sind bezahlbar und qualitativ hochwertig", sagt er. Auch seine Frau besuche gerne Kurse, vor allem welche, die mit dem Aspekt Gesundheit zu tun haben.
Als er die Zusage hatte, in Wittlich als VHS-Leiter arbeiten zu können, wollte er unter anderem als Erstes seinem Doktorvater davon erzählen. Und dessen Meinung dazu einholen. Denn der wollte eigentlich, dass Heinz an der Uni bleibt und eventuell sogar habilitiert. Aber er fand auch die Idee großartig, dass Heinz die Leitung der VHS übernimmt. "Er hat gleich gesagt, dass er sich vorstellen könnte, dass es passt. Denn er weiß, dass ich kommunikativ bin." Außerdem hätte er an der Lehre mehr Spaß als an der Wissenschaft. Auch das war seinem Doktorvater bewusst. Er möge es, in der Erwachsenenbildung zu arbeiten.
"Mein Doktorvater hat sich direkt gedacht, dass ich in der VHS gut aufgehoben bin", sagt Heinz. Die Arbeit eines VHS-Leiters ist kein zu erlernender Beruf. Aber: Als Geisteswissenschaftler sei man nach dem Studium breit aufgestellt. Diese vielfältige Ausbildung komme einem entgegen, sagt Heinz.
Die Arbeit in der VHS mache ihm Spaß, sagt er. "Ich bin hier gut aufgehoben." Aber er sagt auch: "Ich werde immer auch Kunsthistoriker bleiben. Nach wie vor gehe ich gerne ins Museum oder spreche über Kunst."
Die VHS bezeichnen sowohl sein Vorgänger Feltes, als auch Heinz als "Spiegel der Gesellschaft". Denn sie ist für alle da und bildet viele verschiedene Bereiche der Gesellschaft ab.
Vor allem möge Heinz, dass man Menschen hilft, etwas zu lernen, die auch wirklich lernen wollen. Zu den Aufgaben als VHS-Leiter gehören vor allem die Organisation und auch das Zusammenstellen der Kursprogramme. Zudem sind sie als Ansprechpartner vor Ort erreichbar. Der Aufgabenbereich sei sehr vielfältig.
Mit am besten gefalle ihm, dass man mit der VHS die Stadt und auch die gesamte Verbandsgemeinde mit Angeboten versorgen könne. "Man kann in der Region was bewegen und das ist spannend."
Walter Feltes wird der VHS Wittlich-Land auch nach Jahresende noch ein bisschen erhalten bleiben. Denn einige Projekte, die ihm sehr am Herzen liegen, wird er auch im neuen Jahr noch eine Weile begleiten. "Manche Projekte sind noch nicht fertig. Die werde ich noch ein bisschen begleiten, bis sie rund sind, denn ein guter Übergang ist wichtig."

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