Neuer Schwung fürs Markenzeichen

Hoxel/Morscheid-Riedenburg/Wolzburg · Bürger der Morbacher Ortsteile Hoxel, Morscheid-Riedenburg und Wolzburg haben in Workshops Vorstellungen erarbeitet, wie die Zukunft ihrer Dörfer gesichert werden kann. Diese Vorschläge sollen jetzt in Angriff genommen werden. Auch das Hoxeler Viadukt soll verstärkt in den Fokus rücken.

 Das Hoxeler Viadukt soll künftig mehr für touristische und Naherholungszwecke genutzt werden. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Das Hoxeler Viadukt soll künftig mehr für touristische und Naherholungszwecke genutzt werden. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Hoxel/Morscheid-Riedenburg/Wolzburg. Nach der Analyse ist vor der Arbeit: Die Grundlagen für die Dorfmoderation in den drei Morbacher Ortsteilen Hoxel, Morscheid-Riedenburg und Wolzburg, die im Volksmund auch Balkan heißen, sind gelegt. In den vergangenen Monaten hatten sich jeweils zwischen 25 und 30 Personen bei fünf Workshops zu den Themen Senioren, Verkehr, Bauland, Ortsbild, Kinder und Jugendliche und Tourismus getroffen. Das Ziel: Es soll erarbeitet werden, wie die Lebensqualität und die Infrastruktur in den drei Dörfern erhalten werden können.
Anke Esseln von der B.K.S. Ingenieurgesellschaft für Stadtplanung in Trier hat die Ergebnisse in einer Abschlussveranstaltung vor 30 interessierten Bürgern im Morscheider Bürgerhaus vorgestellt. Strukturen und Funktionen in den Dörfern sollen verbessert, eine Grundvorsorge und die soziale Daseinsvorsorge gesichert werden. Zudem soll die Siedlungs- und Kulturlandschaft erhalten und die Bürger weiter an der Entwicklung der Orte beteiligt werden. Beispiel Seniorenarbeit: Eine Dorfschwester soll eine medizinische Grundversorgung sicherstellen und die Arbeit der Ärzte unterstützen. Zudem soll die Mobilität der Senioren gefördert werden, beispielsweise durch einen Bürgerbus oder ein Seniorentaxi. Beim Aspekt Verkehr soll die Verkehrssicherheit verbessert und Gefahrenpunkte wie der Abzweig an der Hoxeler Kapelle in Richtung Morscheid entschärft werden.
Im Gebäudebestand soll die Anzahl der Leerstände niedrig gehalten werden, indem diese erfasst und eventuell über ein Sanierungsgebiet Möglichkeiten zur steuerlichen Entlastung von Investoren geschaffen werden. Zudem sollen Baulücken vermarktet und geschlossen werden. Vorhandene historische und ortsbildprägende Gebäude sollen erhalten werden.
Ein weiterer Aspekt befasst sich mit den jüngsten Einwohnern. Eine Krabbelgruppe soll eingerichtet, für den Jugendraum Freiwillige gefunden werden, die sich bei der Organisation aktiv einbringen. Und auch Tourismus und Erholung ist ein Thema auf dem Balkan, wie die drei Orte gemeinschaftlich üblicherweise genannt werden. Dazu haben sich auch Bürger bei der Abschlussveranstaltung zu Wort gemeldet. Schilder fehlten, die Wanderern bei der Ennisch Breck (Hoxeler Viadukt) anzeigen, wie weit es zum nächsten Ort ist, moniert eine Bürgerin. Das Markenzeichen der Balkan-Dörfer soll der Dokumentation zufolge auch stärker für touristische und Naherholungszwecke genutzt werden. "Wir müssen den Saar-Hunsrück-Steig aufwerten", sagt der Morscheider Ortsvorsteher Erwin Schrenk. Dieser würde in der Region stark vernachlässigt.
Die bisherige Arbeit an dem Papier soll fortgesetzt werden. Diese Dokumentation dürfe nicht in der Schublade verschwinden, sondern müsse als Leitfaden gesehen werden, wie man die Punkte angehe, sagt der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal. Doch dies ist offensichtlich nicht zu befürchten. Denn in Kürze wollen sich die Ortsbeiräte der Dörfer treffen, um gemeinsam Dinge anzugehen und die Ergebnisse der Dorfmoderation umzusetzen, sagt der Hoxeler Ortsvorsteher Achim Zender.
Die Bürger stehen laut Esselns Eindruck hinter den erarbeiteten Zielen des Leitfadens. Die Workshops zur Dorfmoderation, die im Oktober 2015 begonnen hatten, seien sehr gut gelaufen, sagt sie. Esseln: "Die Bürger haben das zügig durchgezogen und konstruktiv mitgearbeitet."

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