Neuer Spielplatz für Kinder unter drei Jahren

Wittlich · Klettergerüste und Schaukeln motivieren die Sprösslinge, sich zu bewegen, und gleichzeitig erlernen sie den Umgang mit Gleichaltrigen: Spielplätze sind für die Entwicklung von Kindern wichtig. Der 28. Wittlicher Spielplatz erhält einen bisher einmaligen Bereich für unter Dreijährige.

Wittlich. Der Platz war staubig. Ein großer metallener Bogen, wie eine zum Halbkreis geformte Leiter, spannte sich als eines der Spielgeräte über den sandigen Untergrund. So kennen Wittlicher, die in den 70er Jahren oder früher die Jahnplatz-Schule (heute Georg-Meistermann-Grundschule) besuchten, den ältesten Spielplatz der Stadt zwischen Schulhof und Altstadt-Brücke. Den Metallbogen gibt es nicht mehr, und obwohl die jüngste Neugestaltung bereits Jahre zurückliegt, sieht man dem Jahnplatz-Spielplatz heute seine Pionierrolle nicht an. Nicht zuletzt wegen seiner Lage dürfte er mindestens einer der bestbesuchtesten Kinderspielplätze Wittlichs sein.
Zahlen über die Frequentierung existieren nach Auskunft von Stadt-Pressesprecher Ulrich Jacoby nicht. Eines ist aber sicher: Verwaiste Designer-Spielplätze, künstlerisch vielleicht wertvoll, aber "unbespielbar", von denen aus München oder Berlin berichtet wird, gibt es im Liesertal nicht. In Wittlich dominieren Sandkasten, Wippe, Schaukel und Rutsche.
36 Flächen (28 Spielplätze und acht Bolzplätze) sind in der Kreisstadt und ihren Stadtteilen öffentlich zum Spielen für Kinder ausgewiesen.
Im Lüxemer Neubaugebiet Auf dem Weisrink soll in den kommenden Monaten der neueste Spielplatz entstehen. Eine Besonderheit dabei: ein Bereich für unter drei Jahre alte Kinder (U3).
Familie und Volksfreund


Das Ganze sei keine Hexerei, erklärt Kerstin Schmidt vom Planungsbüro Simon: "Es werden spezielle Geräte angeschafft, die an die Größe der Kinder angepasst sind." Die Rutsche ist dann nur einen statt zwei Meter hoch. Besonderen Wert hat die Planerin auf die Trennung des Bereichs für die Jüngsten und ältere Kinder gelegt - "damit die Großen die Kleinen nicht überrennen", erklärt Schmidt. Der U3-Bereich wird sich deshalb im hinteren Drittel befinden. "Der andere Bereich kann natürlich auch von den Jüngsten mitbenutzt werden", sagt Schmidt. Die öffentlichen Spielplätze werden als Teil der Infrastruktur bevorzugt in Neubaugebieten angelegt. "Dort ist der Bedarf wegen der jungen Familien, die dort bauen, am ehesten gegeben", erklärt Pressesprecher Jacoby. In der Regel würden dabei die Bevölkerung und auch die Kinder in die Planung miteinbezogen, ist Schmidts Erfahrung.
Der U3-Bereich Auf dem Weisrink geht beispielsweise auf die Initiative von Jan Mußweiler zurück. Als Anwohner engagierte er sich auch bei der Beschaffung von Spenden und Sponsorengeldern.
Dadurch und durch Eigenleistungen reduzieren sich die Baukosten für die Stadt um rund 15 Prozent auf rund 34 500 Euro. Das Geld wird zu je etwa der Hälfte für Spielgeräte und die Grünanlage verwendet.
Hinzu kommen für die Stadt Wittlich lauf Jacoby jährlich rund 127 000 Euro für die Überwachung und Unterhaltung der Spielplätze, denn die Stadt hat die Verkehrssicherungspflicht.
Die neuesten Spielplätze befinden sich im Hasenmühlenweg, im Vitelliuspark und in der Hatzdorfer Straße in Neuerburg. Der neue Naturspielplatz Bölingerflut in Wengerohr gehört mit den bereits seit Jahrzehnten bestehenden Spielplätzen Römerstraße und Talweg/Beethovenstraße zu den größten. teu

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort