Neuer Weg im Winter unpassierbar

Altrich · Neu, steil, kurvig: Der Altricher Ortsteil hat eine neue Zufahrtsstraße. Die ersten Erfahrungen der Nutzer sind verheerend. Bei schlechtem Wetter kommen sie nicht zu ihren Häusern. Rollstuhlfahrer haben gar keine Chance. Der Landesbetrieb Mobilität soll jetzt eine Lösung finden.

Altrich. Erst ein langer Weg geradeaus, dann eine leichte Linkskurve - und dann geht es los: steil hinunter über eine Brücke, durch eine scharfe schmale Rechtskurve und dann wieder schräg aufwärts: Um Schlitten zu fahren wäre das eine ideale Strecke, aber die Bewohner der Haardt finden die neue Straße zu ihren Häusern nicht wirklich witzig. Sie sind sauer. Im Winter haben sie kaum eine Chance, auf dem Weg bei Eis und Schnee zu ihren Häusern zu kommen. Auch Rollstuhlfahrer oder Personen mit Kinderwagen schaffen die elf Prozent steile Strecke nicht oder nur schwer. "Im Winter kamen wir hier vierzehn Tage nicht raus, weil das steile Teilstück spiegelglatt war", sagt Anwohnerin Doris Benz. "Die Gemeinde hat zum Glück reagiert und die alte Strecke wieder geöffnet." Auch Dietmar Willmroth ärgert sich und sagt: "Das hier ist eine Fehlplanung ohnegleichen." Doris Zimmer braucht einen Rollstuhl. Für den ist die Strecke, die ähnlich steil ist wie der Schlossberg in Wittlich, gänzlich ungeeignet. Die Altricherin hat den VdK eingeschaltet, damit sich etwas ändert.Gebaut worden ist das neue, rund 250 Meter lange Stück im Rahmen der Flurbereinigung für das Großprojekt B 50 neu. Die alte Straße, eine Ex-Landesstraße, die dann zum Wirtschaftsweg, abgestuft wurde, war gerade und hatte nur drei Prozent Gefälle. "Einen gleichwertigen Zustand wollen wir wieder haben", erklärt Heinrich Benz. Deshalb haben die Anwohner an die Verbandsgemeinde geschrieben und auf den Missstand aufmerksam gemacht. Sie haben die Verwaltung gebeten, den Brief an die zuständigen Stellen weiterzuleiten und die Altricher über den weiteren Verlauf zu informieren. Auch bei der Ortsgemeinde ist die Straße Thema. Ortsbürgermeisterin Heike Knop sagt: "Wir sind mit den zuständigen Stellen, dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) und dem Dienstleistungszentrum ländlicher Raum im Gespräch. Das Problem ist erkannt, man arbeitet an einer Lösung." Wie es zur steilen Bauweise kam, wie eine Lösung aussehen könnte, was sie kostet: All das ist noch unklar, teilte der LBM dem Trierischen Volksfreund mit. Zusätzlicher Unmut kommt bei den Betroffenen auf, weil sie sich von der Verbandsgemeinde nicht ausreichend informiert fühlen. Die Verbandsgemeinde weist aber darauf hin, dass noch nicht informiert werden könne, weil noch nicht alle Fragen geklärt seien. Die 23 Anwohner der Haardt hoffen derweil auf eine schnelle Lösung, denn der nächste Winter kommt bestimmt - und für sie ist das kein Spaß. www.volksfreund.de/videos

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