Neues Gewerbegebiet in Gonzerath soll Unternehmer anlocken

Gonzerath · Neue Flächen mit verkehrsgünstiger Anbindung sollen ansiedlungswillige Unternehmen in das neue Gewerbegebiet "Hinter Kreuz" vor den Ortsteil Gonzerath locken. Läuft alles glatt, können sich 2018/2019 die ersten Betriebe dort ansiedeln.

Gonzerath. Wo bisher Getreide wächst und Kühe weiden, soll künftig die Wirtschaft florieren: Gonzerath erhält ein neues Gewerbegebiet. Oberhalb der bereits industriell genutzten Fläche Am Klettbach zur B 269 sollen sich entlang des Waldrandes auf einem zwölf Hektar großen Gelände Gewerbebetriebe ansiedeln können. Bisher wird die Fläche landwirtschaftlich genutzt.Individueller Zuschnitt


Das Gebiet mit dem Namen "Hinter Kreuz" wird über die B 269 angeschlossen. Stichstraßen können je nach Bedarf und Grundstückszuschnitt ebenfalls geschaffen werden.
Möglich wären relativ kleine Gewerbeflächen mit einer Größe von etwa 5000 Quadratmetern. "Die gute regionale sowie überregionale Anbindung des Plangebietes machen den Standort aus logistischen Gründen sehr attraktiv", heißt es im Vorentwurf des Bebauungsplans, den das Kaiserlauterner Planungsbüro ISU erstellt hat. Damit zielen die Planer bereits auf die B 50 neu, die derzeit im Bau ist und nach Fertigstellung des Hochmoselübergangs und des weiteren Ausbaus in Richtung Mainz eine gute Verkehrsanbindung verheißt. Auch die Entfernung von 425 Metern zur Gonzerather Wohnbebauung deute laut Günter Beckermann, der für ISU die Planungen vorgestellt hat, nicht auf Probleme hin.
Eine denkbare Strategie wäre auch, dass die Hallen so gebaut werden, dass die LKW auf der ortsabgewandten Seite die Hallen anfahren, sagt er.
"Wir wollen die Möglichkeit nutzen, diese Straße verläuft direkt vor der Haustür", sagt der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Das Gebiet könne 2018/2019 erschlossen sein, "das passt zur Entwicklung der B 50", schließt der Bürgermeister. Ein Unternehmen habe bereits Interesse an einer Ansiedlung gezeigt, aber das steckt noch in den Kinderschuhen", sagt Hackethal. Einzelhandelsbetriebe sollen dort nicht zugelassen werden, um eine Zersplitterung des Angebots in Konkurrenz zum Ortskern zu verhindern.Politiker sehen Vorteile


Die Mitglieder des Morbacher Gemeinderats haben das Vorhaben begrüßt. "Der Standort ist gut, die Verkehrsanbindung ist gut, der Verkehr muss nicht durch Orte rollen", meint Theo Wagner von der SPD. Auch die LKW, die derzeit durch Gonzerath zum bereits bestehenden Industriegebiet Zum Klettbach wollen, könnten künftig durch das neue Gewerbegebiet anfahren.
Jürgen Jakobs von der CDU fragt, ob das Gebiet bei Bedarf auch erweitert werden könne. Laut Beckermann wäre es grundsätzlich möglich, das Gebiet entlang der Zufahrtstraße zu spiegeln und so zu erweitern. Jedoch seien zum einen die Nachbargemeinden betroffen, zum anderen sei der von einer Erweiterung betroffene Wald ein hohes Schutzgut. "Eine Erweiterung in diesen Bereich bräuchte wichtige Argumente", bemerkt er.Meinung

Der Wirtschaft den Weg ebnen
Vor langer langer Zeit, da gab es die A 1 noch nicht. Die Region war von den Hauptverkehrsadern abgeschnitten und die Wirtschaft dümpelte vor sich hin. Dann wurde die Autobahn gebaut und es entstanden neue Wirtschaftszentren: In Wittlich, im Salmtal oder im neuen Industriepark Region Trier in Föhren. Dort siedelten sich die unterschiedlichsten Branchen an: Von der Werbeagentur über Großbäckereien, Lebensmittelzentrallager bis zum prosperierenden Tierfutterproduzenten. Arbeitsplätze entstanden, Familien siedelten sich an, die Region lebte auf. Dieser Prozess kann sich nun im Hunsrück wiederholen, wo er - angesichts der immer älter werdenden Bevölkerung - auch dringend nötig ist. Denn mit dem Bau der B 50 neu wird dieses Gebiet an das nationale und internationale Fernstraßennetz angeschlossen. Deshalb ist es sinnvoll, schon frühzeitig ein Gewerbegebiet für mögliche Interessenten auszuweisen. Wo Infrastruktur ist, wird der Wirtschaft der Weg geebnet. hp.linz@volksfreund.de

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