Literatur Paulinchen Geranie erobert die Eifel

Greimerath · Pit Schäfer, Justizvollzugsbeamter und gelernter Gärtner, hat eine Geschichte, die er früher seinen Kindern erzählte, aufgeschrieben. Sie ist so gut, dass der Eifelbildverlag sie aufgelegt hat.

 Am Küchentisch in seinem Haus in Greimerath schreibt Pit Schäfer seine Texte, auch für das Kinderbuch über die Geranie Paulinchen.

Am Küchentisch in seinem Haus in Greimerath schreibt Pit Schäfer seine Texte, auch für das Kinderbuch über die Geranie Paulinchen.

Foto: Christina Bents

Ein grünes mit Blumen bemaltes Wohnmobil in dem eine lächelnde violette Geranie sitzt. Auf dem Fahrersitz eine Frau mit einem typischen holländischen Hut und Sonnenbrille. Das ist das Titelbild des Buchs „Paulinchen Geranie“, das Erstlingswerk von Pit Schäfer aus Greimerath.

Die erste Version war für einen ganz besonderen Menschen: seine Enkeltochter Ida. „Weil meine Enkelin eine Woche zu früh kam, war das Buch noch sehr provisorisch, zusammengetackert und mit Schwarz-Weiß-Bildern“, sagt er lachend. Seine Tochter hat sich aber dennoch sehr darüber gefreut, und ihn darin bestärkt, das Buch mit den Abenteuern von Paulinchen einem Verlag anzubieten.

„Und dann hatte ich Glück. Ich habe beim Eifelbildverlag in der Mittagspause angerufen, und gleich den Chef am Apparat gehabt. Der fand das so abgefahren, dass ein Vollzugsbeamter ein Kinderbuch schreibt, und dann noch über eine sprechende Geranie. Da war seine Neugier geweckt,“ erinnert sich Schäfer. Klar war ihm aber, dass seine Chancen nicht sehr groß sein würden, denn der Verlag bringt pro Jahr drei Kinderbücher Jahr heraus – und zwei waren schon erschienen.

Doch Paulinchen Geranie überzeugte wegen ihrer Geschichte, der Sprache und nicht zuletzt wegen der 18 Illustrationen von Frank Müller. Die Charaktere und Stimmungen unterstreicht er mit kräftigen Farben, intensiven Gesichtsausdrücken und einer phantasievollen Umsetzung der Szenen. Auf jedem der Bilder kann man etwas Neues entdecken, so vielschichtig, freundlich und positiv sind sie.

In der Geschichte, geht es um die sprechende Geranie Paulinchen, die einer Bitte eines Waldtrolls folgt und sich von Schweden aufmacht, in die Eifel, ins Land der Maare und Vulkane. Pit Schäfer, der ein großer Geranienfreund ist, hat all’ seinen Figuren einen eigenen Charakter gegeben, denen man so oder so ähnlich schon einmal begegnet ist. Das macht sie sehr vertraut. Da ist beispielsweise die geschwätzige Zimmerbegonie, die ganz viele Blätter hat und noch mehr Fragen. Der ruhige Gummibaum mit der tiefen Stimme, oder die schöne Amaryllis, die ihre ganze Kraft braucht, um ihre Blüte nach oben zu schieben.

Dabei kommen auf den  39 Seiten auch Abenteuer nicht zu kurz, beispielsweise muss Paulinchen mit dem Adler Sigrud über das Meer fliegen und so hoch in den Lüften ist es für eine Geranie sehr kalt.

Inspirationen für sein Buch hat Pit Schäfer in Himmerod bekommen, wo er seiner Frau hilft, die dort die Klostergärtner betreibt. „Wenn es ein bisschen ruhiger ist, und ich über die Teiche in den Wald schaue, kommen mir die Ideen, die ich dann meistens am Sonntagvormittag bei einer guten Tasse Kaffee aufschreibe.“

Bei der Buchmesse in Frankfurt hat er sein Buch gemeinsam mit dem Verlag vorgestellt und ein Live-Interview gegeben. „Das kam wohl ganz gut an“, erklärt der kreative Allrounder, der zu den Gründungsmitgliedern der Märchenbühne Vulkaneifel zählt, seit vielen Jahren regelmäßig an Karneval in der Bütt steht, fürs Kreisjahrbuch und Vereinszeitungen geschrieben und schon rund 50 Lieder selbst komponiert hat.

„Für Paulinchen habe ich auch schon vier passende Lieder geschrieben. Vielleicht wird die Geschichte ja mal als Theaterstück oder Musical aufgeführt“, hofft er. Ein zweites Buch über Paulinchen ist schon in Arbeit. Dabei werden, so viel hat er schon verraten, Kindheitserinnerungen einfließen und die Eifel intensiver beschrieben.

Das Buch „Paulinchen Geranie“ ist im Eifelbild-Verlag erschienen, und für 12,90 Euro in allen Wittlicher Buchhandlungen und der Himmeroder Klosterbuchhandlung erhältlich.

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