Neues Leben für den Kandelbach

Hontheim · Zum zweiten Mal in der Geschichte der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf ist ein Bachlauf renaturiert worden. Nachdem die Verbandsgemeinde im Jahr 2007 die Renaturierung des Höhlerbachs in Kinheim abgeschlossen hatte, ist jetzt die Renaturierung des Kandelbachs nahe der Gemeinde Hontheim gefeiert worden. In der Bürgerhalle in Hontheim gab es einen Festakt.

 Nach Renaturierung des Kandelbachs nahe Hontheim wird der idyllische Bachlauf seiner Bestimmung übergeben. Zahlreiche Ehrengäste nehmen an dem Festakt teil. TV-Foto: Karl-Heinz Gräwen

Nach Renaturierung des Kandelbachs nahe Hontheim wird der idyllische Bachlauf seiner Bestimmung übergeben. Zahlreiche Ehrengäste nehmen an dem Festakt teil. TV-Foto: Karl-Heinz Gräwen

Hontheim. Bürgermeister Otto Maria Bastgen hat in Hontheim mit einer Ansprache die Feier der Renaturierung des Kandelbachs eröffnet. In seiner Rede ließ der Bürgermeister nochmals den Werdegang der Baumaßnahme in Hontheim Revue passieren.
Arten- und Biotopschutz



Der idyllische Kandelbach beginnt seinen Lauf unterhalb der Bürgerhalle Hontheim und mündet nach 1,4 Kilometern in den Elbesbach. Infolge fortschreitender Erosion hatte sich die Gewässerlandschaft des Baches im Laufe der Jahre drastisch verschlechtert. Aus Gründen der Verbesserung der ökologischen Funktionen, aber auch des Arten- und Biotopschutzes war eine Gewässerrenaturierung und -sanierung unumgänglich. Nachdem Werkleiter Hajo Neumes von den Verbandsgemeindewerken die Beseitigung der zunehmenden Schäden angemahnt hatte, wurde die Renaturierung des Gewässers mit der Schaffung von zentralen Rückhalte- und Versickerungsbecken eingeleitet.
Mit der Planung der notwendigen Maßnahme wurde das Ingenieur-Büro Max und Reihsner, Wittlich-Neuerburg, betraut. Der Planungs- und Bauzeitraum betrug sechs Jahre. Die ersten Beschlüsse wurden im Jahr 2005 gefasst. Die Baumaßnahme in Hontheim ist durch die "Aktion Blau" wirkungsvoll unterstützt worden. Diese ist ein Programm des Ministeriums für Umwelt, Forst und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz, das seit 1995 erfolgreich die Wiederherstellung von naturnahen Gewässern fördert.
Werkleiter Neumes ging auf die Kosten der Maßnahme ein. Danach sind Kosten für das Pufferbecken von 102 000 Euro (Förderung durch zinslose Darlehen von 70 Prozent) entstanden. Die Gewässerrenaturierung kostete 307 000 Euro (Förderung von 90 Prozent durch Zuschuss des Landes Rheinland-Pfalz). Außerdem war ein Landankauf von 2 400 Quadratmetern für die Maßnahme erforderlich.
Bürgermeister Otto Maria Bastgen sieht die Renaturierung des Kandelbachs als einen sinnvollen und vernünftigen Schritt, der den Menschen und der Umwelt zugute kommt. Der besondere Dank des Bürgermeisters galt der "Aktion Blau" für ihre finanzielle Unterstützung, dem Planer Udo Reihsner und Werkleiter Hajo Neumes als Initiator der Maßnahme.
Natürliche Gewässerdynamik


Einen technischen Überblick gab der Planer Udo Reihsner: Es wurden im oberen Teil des Bachlaufes Rückhalte- und Versickerungsbecken angelegt. Hauptaufgabe war es jedoch, die natürliche Dynamik des Gewässers wieder- herzustellen. Hierzu musste man die Gewässersole stabilisieren und anheben.
Durch eingebaute Querriegel mit Wasserbausteinen wurde das natürliche Längsgefälle verringert. Die Steinschüttungen verhindern die Erosion der Bachsole.
Alfred Weinady von der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz betonte die große ökologische Bedeutung der Maßnahme für den Menschen und die Umwelt.
Er bedankte sich für die hervorragende Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf. khg

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort