Neues Leben im alten Gemäuer

ZELTINGEN-RACHTIG (mü) Seit November laufen die Umbauarbeiten im ehemaligen Schorlemer Kelterhaus. Die Begehung des mittlerweile fertig gestellten Rohbaues mit Vertretern der Ortsgemeinde und Architekt Werner Simon fand auch reges Interesse in der Bürgerschaft.

"Mit so vielen Besuchern hätte ich heute gar nicht gerechnet", freut sich Architekt Werner Simon und erläutert die bereits getätigten Umbauarbeiten im ehemaligen Schorlemer Kelterhaus. Mittlerweile ist der Rohbau fertig gestellt, demnächst soll der Innenausbau beginnen. Vieles hat sich verändert, aber man war bestrebt, im Einklang mit der Denkmalpflege die alten Strukturen des ehrwürdigen Anwesens zu erhalten. Die alten Deckenbalken im Erdgeschoss wurden erhalten und werden später weiß gekälkt. Dies verleiht dem Raum einen rustikalen Charakter, was sicherlich dem Weinmarkt und dem Weihnachtsmarkt zu gute kommt. 26 Stufen führen ins Obergeschoss, in dem sich der Festsaal befindet. An Tischen bietet er Platz für 300 Personen, 400 Personen können in Theaterbestuhlung einer Vorstellung folgen. Der Raum kann auch für Veranstaltungen mit 800 Stehplätzen genutzt werden. Für Familienfeiern steht eine kleine Teeküche zur Verfügung. Das Essen soll angeliefert werden. "Hier ist hoffentlich auch die örtliche Gastronomie gefragt" schildert Ortsvorsteher Ewald Werland im Gespräch mit dem TV . "Wenn so ein Haus nicht mit Leben gefüllt ist, brauchen wir es nicht zu bauen", resümiert er. Werland freut sich bereits auf Konzerte von ortsansässigen Vereinen oder gar auf Veranstaltungen die in Verbindung mit der Kultur und Kur GmbH organisiert werden könnten. Auch der Intendant der Mosel Festwochen, Hermann Lewen, war unter den Interessenten, die sich den Festsaal etwas genauer betrachteten. Er zeigte sich von der Höhe des Raumes beeindruckt. Der neue Eingang an der Seite des Anwesens wurde stufenlos geschaffen, so dass in Verbindung mit dem Aufzug das gesamte Haus barrierefrei erreichbar ist. Der Innenausbau ist ausgeschrieben, sämtliche Arbeiten sind vergeben. Die gesamte Verkehrsfläche und Zugangsfläche wird in gleichem Material gehalten. Dafür haben sich die Verantwortlichen für Bodenplatten aus China entschieden. Hierbei handelt es sich um fein marmorierten, dunklen Granit mit rötlicher Einfärbung. Im Saal wird Parkett verlegt, da dort hochwertigere Veranstaltungen mit eleganter Kulisse geplant sind. Außen werden alle Sichtstufen und alle in direktem Zusammenhang mit der Fassade stehenden Podeste in Natursandstein gearbeitet. Auch eine spätere Nutzung des Kreuzgewölbekellers ist geplant, in weiser Voraussicht wurde hierfür die Lüftungstechnik bereits mit berücksichtigt. Parkplätze in großer und ausreichender Zahl seien vorhanden, betonen Architekt Simon und Ortsvorsteher Werland. "Es entspricht den Erwartungen, wäre zu wenig gesagt", schwärmt Bürgermeister Hans-Peter Ehses. "Ich bin begeistert von der räumlichen Größe und stolz, dass es jetzt so wird". Die Baukosten belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro, die Fertigstellung und Einweihung ist noch in diesem Jahr geplant. "Der diesjährige Weihnachtsmarkt am ersten und zweiten Advent in diesem Haus ist durchaus realistisch", so Simon.

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