Neues Leben in alter Weinkellerei

Minheim/Bernkastel-Kues · Im Minheimer Stammhaus der Mertes KG, der in Bernkastel-Kues ansässigen Großkellerei mit Weingut, wird es demnächst wieder geschäftig zugehen. Die neuen Pächter des zuletzt als Mietshaus genutzten Anwesens eröffnen dort eine Tagespflegeeinrichtung.

Minheim/Bernkastel-Kues. Das Anwesen neben dem Minheimer Bürgerhaus fällt auf. Mit seinen weißen Sprossenfenstern und Klappläden ist es für ein Winzerdorf ungewöhnlich groß. Ältere Bürger können sich noch gut erinnern, dass sich dort das Stammhaus der heute in Bernkastel-Kues ansässigen Großkellerei Peter Mertes KG befand.
Sein Onkel sei dort Maschinenführer gewesen, erzählt Ortsbürgermeister Werner Mertes, der weitläufig verwandt ist mit den Nachkommen. Was ihn damals beeindruckt habe, sei die Gastfreundschaft gewesen, die er als Kind dort kennengelernt habe. Daher freut es ihn, dass das seit dem Umzug des Unternehmens teils ungenutzte Anwesen nun anderweitig genutzt wird.
Statt der bisherigen drei Mietwohnungen wird dort ein von Edith und Werner Becker betriebener Tagespflegedienst einziehen. Es sei sehr zu begrüßen, dass Minheim nun ein solches Angebot habe, das sich auch an Demenzpatienten richte, und mit "einem weiteren Highlight glänzen kann".
Haus stilgerecht ausgebaut


Eigentümer der Immobilie mit den parkähnlichen Außenanlagen ist die Mertes KG Weingut und Weinkellerei. Geschäftsführer Michael Willkomm, dessen Vater die älteste Tochter von Peter Mertes geheiratet hatte, freut sich über die Renovierung und das Engagement der Pächter: "Ich bin froh, dass das Haus wieder mehr Öffentlichkeit bekommt."
Auch die zuletzt kaum mehr genutzten Höfe und der Park mit der großen Wiese würden wieder integriert. Die Kellerei, die Willkomms Großvater Peter Mertes 1947 gegenüber dem Wohnhaus der Familie erbaut hatte, war noch bis 1969 Unternehmenssitz. In der Nachkriegszeit habe der Weinhandel und mit ihm der Bau von Kellereien geboomt, berichtet Willkomm. Beim Besuch des Stammsitzes wurden zudem Erinnerungen an seine Großmutter wach, der es gelungen war, Weinbestände über die Kriegsjahre hinweg zu retten.
Die Entscheidung für den Umzug nach Bernkastel-Kues sei nur deshalb gefallen, weil der Betrieb in Minheim sich nicht habe erweitern können.
Laut Architekt Harald Wolter wurde das Anwesen kernsaniert und behindertengerecht ausgebaut. Wasser-, Elektro- und EDV-Leitungen seien ebenso erneuert wie sanitäre Anlagen, Decken, Böden und Türen. Außerdem sei bei allen Arbeiten auf einen stilgerechten, dem Haus angepassten Ausbau Wert gelegt worden. urs

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