Neues Pflaster aus alten Steinen

Kesten · Die Vorbereitungen für den Ausbau der Kestener Paulinstraße sind angelaufen. Ab Mitte September soll dort das alte Basaltpflaster neu verlegt werden. Moselstraße und Herrenberg sowie der Platz Am Hübel sollen noch vor dem Straßenfest eine neue Fahrbahn erhalten. Für die Weingartenstraße ist dies ab März 2012 geplant.

Kesten. Für die Bürger von Kesten zeichnet sich allmählich ein Ende des Straßenausbaus ab. Noch an diesem Wochenende sollen die Arbeiten in der Paulinstraße, der Hauptschlagader des Dorfes, ausgeschrieben werden.
Wie mehrfach berichtet, steht im Zusammenhang mit dem Bau des Hochwasserschutzdamms und der erstmaligen Kanalisierung des Ortes die Erneuerung aller Straßen und Plätze an. Das mit der Planung beauftragte Ingenieurbüro Schneider aus Mendig hat in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Ausbaudetails vorgestellt. Wie vom Rat vorab beschlossen, soll die Straße erneut gepflastert werden. Das frühere, 1953 verlegte Pflaster aus glänzendem Basaltgestein, war vor der Kanalisierung ausgebaut und zwischengelagert worden. Da dabei einige Steine unweigerlich zu Bruch gingen, muss eventuell Material nachgeordert werden.
Die Entscheidung, die Straße wieder zu pflastern, ist im Ort nicht unumstritten. Vor gut einem Jahr hatten Anlieger dagegen aufbegehrt. Hildegard Engels übergab Ortsbürgermeister und Verbandsgemeindeverwaltung eine Unterschriftenliste, in der sich, so Engels, 30 von 37 Anliegern gegen Pflaster aussprachen. Inzwischen konnten die Bedenken laut Ortsbürgermeister Michael Beer jedoch weitgehend ausgeräumt werden.
Im Rahmen einer Infoveranstaltung habe sich gezeigt, dass die Betroffenen insbesondere höhere Anliegergebühren fürchteten. Das Material ist zwar größtenteils vorrätig. Doch wegen des zeitintensiven Verlegens der Steine wird der Ausbau voraussichtlich teurer als eine bituminöse Fahrbahndecke. Da der Straßenausbau in Kesten jedoch über wiederkehrende Beiträge abgerechnet wird, müssen die Paulinstraßen-Anwohner die Mehrkosten nicht alleine schultern. Die Kosten für den Ausbau der Ortsstraßen werden auf alle Grundstückseigentümer umgelegt. Die zweite Sorge der stärkeren Lärmbelästigung konnte laut Beer zwar nicht ausgeräumt werden. Doch er hofft, dass sich das mit der Ausweisung einer Tempo-30-Zone im gesamten Ortskern bessern wird. Außerdem werde das Pflaster in der Fahrbahnmitte der künftigen reinen Anliegerstraße flacher verlegt, so dass die Straße besser befahrbar sein soll. Entscheidend für den Gemeinderat war laut Beer das schönere Ortsbild und das ansprechende Ambiente. Außerdem sei das Pflaster ja vorhanden: "Neue Steine hätten wir keine gekauft", versichert Beer. Das Pflaster soll erst zehn bis 20 Meter nach der Einfahrt vom Eiermarkt, der guten Stube von Kesten, in die Paulinstraße verlegt werden. Die Einfahrt soll aus Gründen der Verkehrssicherheit eine bituminöse Fahrbahn erhalten. In Richtung Ortsausgang Lieser soll das Pflaster wie früher bis zur "Barthens Gasse" verlegt werden. Sollte das Material reichen, wird eventuell bis zur Abzweigung zum Gemeindehaus gepflastert. Parallel zur Paulinstraße werden zwei abzweigende Gassen ausgebaut - darunter die Burgstraße, eine Sackgasse. Allerdings wird dort Betonsteinpflaster verlegt mit einer Rinne in der Fahrbahnmitte.
Noch vor der Paulinstraße sollen Moselstraße und Herrenberg sowie der Platz Am Hübel eine neue Fahrbahn erhalten. Eine grobe Tragschicht ist dort schon aufgebracht. Die Deckschicht soll binnen zwei Tagen noch vor dem Straßenfest Mitte August aufgebracht werden.
Der Ausbau der Weingartenstraße oberhalb von Gemeindehaus und Paulinstraße soll vor aussichtlich im März 2012 beginnen und im November fertig sein. Mit Blick auf die finanzielle Belastung der Bürger hatte der Rat beschlossen, den Ausbau aller Straßen und damit auch die Beitragszahlungen über mehrere Jahre zu strecken.

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