Neujahrsempfang mit Folgen

NEUMAGEN-DHRON. Der Neujahrsempfang der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron war ein Alleingang von Bürgermeister Hans-Werner Schmitt. Eine Abrechnung liegt nach seiner Auskunft noch nicht vor.

Der Neujahrsempfang der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron, der am 14. Januar dieses Jahres in der Moseltalhalle in Neumagen-Dhron über die Bühne ging, war ohne Frage eine besondere Veranstaltung. Dafür sorgten schon der Entertainer Ron Williams und seine Tochter Ariane Roth (der TV berichtete). Abgehakt ist diese Veranstaltung aber noch nicht. Bürgermeister Hans-Werner Schmitt hatte die Veranstaltung am 15. Dezember 2005 in der Sitzung des Verbandsgemeinderates angekündigt. Einen Beschluss gab es nicht - ein solcher ist wohl auch nicht notwendig, wäre aber angesichts der bestehenden Disharmonien sicher von Vorteil gewesen. In der Haushaltssitzung griffen einige Ratsmitglieder das Thema deshalb auch auf. Der VG-Rat habe ein Recht darauf, die Zahlen der Abrechnung zu erfahren, sagte Werner Mertes (fraktionslos), der bereits im Vorfeld des Neujahrsempfangs den Sinn der Veranstaltung hinterfragt und als Zielvorgabe einen kostenneutralen Empfang gefordert hatte. Nach Auskunft von Bürgermeister Schmitt traten die Sparkasse Mittelmosel - Eifel Mosel Hunsrück, die RWE Rhein-Ruhr AG und das rheinland-pfälzische Innenministerium als Sponsoren auf. Es seien aber noch nicht alle Gelder eingegangen, sagte Schmitt in der Ratssitzung. Sobald dies der Fall sei, werde er die Zahlen vorlegen, versprach er. "Sie machen, was Sie wollen. Aber wir lassen Ihnen alles durchgehen. Wir sind ein schlechter VG-Rat", formulierte Werner Mertes einen besonderen Vorwurf und ein ebenso besonderes Eingeständnis (TV vom 21. April). Es werde immer nur um "Kleinigkeiten" gestritten, antworte Bürgermeister Schmitt und bat um "etwas mehr Vertrauen". Schließlich setze er sich für die VG und das Ehrenamt ein. "Sie haben den Empfang eigenmächtig veranstaltet, ohne uns zu fragen. Es war aber eine Veranstaltung der Verbandsgemeinde. Deshalb ist eine Rechenschaft legitim", erwiderte Olaf Bollig (CDU). Der Bürgermeister wünsche sich mehr Vertrauen. "Sie hätten auch Vertrauen bilden können, wenn sie uns vorher gefragt hätten", sagte Bollig. Er forderte Schmitt auf, die Abrechnungen vorzulegen. "Wir werden sie uns genau ansehen", kündigte er an.

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