Neujahrswunsch: Hochkaräter als Magnet

WITTLICH. Wann und wie wird das Grundstück "Haus Schumacher/Post" in Wittlichs Oberstadt bebaut? Was hat sich in Sachen Vermarktung getan, seit das Gelände nicht mehr als Stadthallen-Standort reserviert ist? Leo Kappes informierte im Stadtrat über den Stand der Dinge.

Seit Juni kann die Stadt das frühere "Stadthallen-Grundstück" unter anderen Prämissen bewerben. Die Vermarktung des Geländes ohne die Vorbedingung "Bau einer Stadthalle" sei hilfreich, informiert Ulrich Jacoby von der Pressestelle der Verwaltung: "Die Investoren können die gesamte Fläche nach eigenen Wünschen oder den Vorstellung ihrer Mieter gewerblich über planen, was sich wirtschaftlich eher darstellen lässt." So sprach denn auch Leo Kappes von der Wirtschaftsförderung im Rat davon, es gebe elf Investorengruppen, davon zwei oder drei, die sich für das 90 mal 60 Meter große Grundstück interessierten. Insgesamt geht es um eine Fläche von 5400 Quadratmetern, auf denen ein städtebaulich mit der Stadt abgestimmtes Gebäude mit einer gewerblichen Nutzung (Einzelhandel, Gastronomie oder anderes) entstehen solle. Dazu hatte die CDU beantragt, die Vermarktung mit Priorität voran zu bringen. Die Grünen hatten kritisiert, für das einzelne Stadtratsmitglied und die Fachausschüsse sei nicht erkennbar und nachvollziehbar, wie die Fläche beworben werde. Bürgermeister Ralf Bußmer wies die Kritik zurück: "Das ist ein spezielles Grundstück. Das können wir ein Jahr in der FAZ inserieren, das interessiert keinen." Deshalb habe man die Immobilienmesse Expo Real in München im Oktober genutzt, um erfolgversprechende Kontakte zu knüpfen. Leo Kappes fasste das Ergebnis zusammen: "Von elf Investorengruppen, die den Standort analysiert haben, sagte die Mehrzahl, das Tortengrundstück sei zu klein. Aber es sind zwei, drei Interessenten übrig geblieben. Wir haben bereits eine Entwurfsplanung mit einer groben Skizzierung des Baukörpers nebst möglicher Nutzung im Haus. Eine weitere ist angekündigt. Wir wissen, die Interessenten sind Hochkaräter, die wir für Wittlich haben wollen." Als Mietinteressenten seien C&A sowie das Coyote und ein Lebensmittel-Anbieter im Gespräch. Generell sei das Ziel, einen Branchenmix mit Magnetfunktion für die gesamte Innenstadt möglich zu machen. Ulrich Jacoby sagt zu den städtebaulichen Wünschen: "Wir erwarten eine ansprechende, der städtebaulichen Situation entsprechende bauliche Gestaltung des Gebäudes." Zu der Frage, wann frühestens die "Wunde" am provisorischen Parkplatz geschlossen werden könne, informiert der Pressesprecher der Stadt: "So schnell wie möglich. Ein Zeitpunkt kann nicht genannt werden." Leo Kappes hatte im Rat dazu erläutert: "Es ist unmöglich, dass im nächsten Jahr da alles passiert. Wir müssen Baurecht schaffen und so weiter." Und was ist zum Thema Straße am Kolpinghaus zu sagen, dass im Hinblick auf die Investoren gründlich vom Stadtrat durchgesprochen wurde (der TV berichtete)? Ulrich Jacoby: "Was und wie gebaut wird, steht nicht fest. Deshalb können wir ihnen diese Frage auch nicht beantworten. Der Herstellung einer fußläufigen Verbindung vom Kolpingsweg zu den derzeitigen Parkflächen auf dem ehemaligen Gelände Schumacher steht hiermit nicht im direkten Zusammenhang. Die Stadt wird bestrebt sein, auch nach einer Bebauung eine Verbindung Kolpingsweg/Kurfürstenstraße zu erhalten. Wie diese verlaufen wird, hängt von der Bebauung ab."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort