Pandemie Neun Corona-Tote in einer Einrichtung: Stimmt die Strategie des Gesundheitsamtes?

Wittlich · 44 infizierte Bewohner und neun Covid-19-Tote: Nach dem extremen Ausbruch in einer Wittlicher Senioreneinrichtung stellt sich die Frage, ob die Strategie des Gesundheitsamtes funktioniert.

 Corona: Im Seniorenheim Haus Mozart in Wittlich zeigt sich ein im Landesvergleich extremes Infektionsgeschehen.

Corona: Im Seniorenheim Haus Mozart in Wittlich zeigt sich ein im Landesvergleich extremes Infektionsgeschehen.

Foto: TV/christian Moeris

Zählte die Senioreneinrichtung Haus Mozart in Wittlich vergangene Woche bereits acht Corona-Tote (unsere Zeitung berichtete), ist die Zahl der mit Covid-19 verstorbenen Bewohner inzwischen auf neun Todesopfer gestiegen. Seit dem Bekanntwerden der ersten Corona-Infektion in der Einrichtung Mitte Oktober infizierten sich bislang 44 der insgesamt 74 Bewohner und dazu auch 18 von 62 Mitarbeitern. Damit gab es auch bei diesen beiden Zahlen weitere Zuwächse. Zu Beginn des Ausbruchs, der durch einen symptomfreien Corona-Infizierten ausgelöst wurde (unsere Zeitung berichtete),  hatte das Gesundheitsamt des Landkreises in Absprache mit dem Gesundheitsministerium in Mainz entschieden, die Einrichtung nicht zu schließen. Der Plan der Behörden: Alle Senioren, ob negativ oder positiv getestet, sollten in der Einrichtung verbleiben. Dritte haben seitdem keinen Zutritt. Um weitere Infektionen zu verhindern – Mitte Oktober zählte man noch sechs Corona-Fälle – sollten die Bewohner innerhalb der Einrichtung voneinander isoliert werden. Die Testreihe wurde auf die gesamte Einrichtung ausgeweitet und mehrfach wiederholt. Trotz der ergriffenen Maßnahmen steigt die Zahl der infizierten Bewohner, Mitarbeiter und Todesopfer  seitdem weiter an.