Neustart in ein zweites Leben

Nach einer Woche "Reha" im Greifvogelpark Saarburg ist ein Mäusebussardweibchen wieder in die Freiheit gestartet. Sein Weiterleben nach einem Zusammenprall mit einem Auto verdankt es den Eheleuten Beate und Uwe Just, die das Tier halbtot am Straßenrand fanden.

 Ein herrlicher Anblick für Beate und Uwe Just: Das Mäusebussardweibchen hebt ohne Probleme in sein zweites Leben ab. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Ein herrlicher Anblick für Beate und Uwe Just: Das Mäusebussardweibchen hebt ohne Probleme in sein zweites Leben ab. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Neunkirchen. (doth) Es war kein schöner Anblick, als Familie Just das Tier am Straßenrand zwischen Neunkirchen und Heidenburg findet. Der Mäusebussard liegt auf dem Rücken, bewegungslos. Doch der Vogel öffnete die Augen und hob den Kopf, eindeutige Lebenszeichen.Die beiden riefen die ehemalige Ortsbürgermeisterin von Schönberg, Maja Calustian, an. Die kam auch sofort und empfahl den Greifvogelpark in Saarburg als "Erste Hilfe.Stationsleiter Jürgen Meyer sah sich das Tier genau an. Seine Diagnose: "Der Vogel hat einen Schlag auf den Kopf abbekommen, gut zu erkennen am Linksdrall beim Laufen." Außerdem hatte der Bussard Probleme mit dem linken Bein und dem Fuß. Auch der Schnabel blutete. Gebrochen war jedoch nichts.Was die Situation noch verschärfte, ist die hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Weibchen Küken zu versorgen hatte. "Damit ist das Männchen überfordert und kann im Extremfall die Jungen aus dem Nest werfen, um seine eigene Existenz zu sichern", weiß der Fachmann. Deshalb wurde die "Reha-Maßnahme" auf eine Woche begrenzt. Jeder Tag Verzögerung könnte die Bussardfamilie gefährden.Der Vogel bekam eine Wurmkur, Vitamine und reichlich Kraftfutter für den Neustart in sein zweites Leben. Auf einem großen Feld, wo im nahen Wald auch das Nest des Tieres vermutet wird, öffneten Beate und Uwe Just die große Kiste. Nach ein paar Hüpfern spreizte das Tier die Flügel und hob ohne Probleme ab.Ein eindringlicher Appell der Familie Just geht an alle Autofahrer: "Zusammenstöße mit Vögeln im Straßenverkehr können vorkommen. Aber dann muss man sich auch um das verletzte Tier kümmern und darf es nicht einfach am Straßenrand liegen lassen."Wer mehr über die Wildtierpflegestation Saarburg erfahren will, kann sich mit Wolfgang Klotzbücher und Jürgen Meyer unter der Telefonnummer 06501/150194 in Verbindung setzen. Im Internet sind die Greifvogelschützer mit der Seite www.greifvogelpark-saarburg.de und Jürgen Meyer per Mail unter wildtierhospital@aol.com zu erreichen. Die Einrichtung freut sich über jede Spende.

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