Neustraße öffnet und Passagenprojekt geht voran

Wittlich · Der Rohbau für das Passagenprojekt "Altstadt - Die Neue" soll im April 2012 stehen. An diesem Wochenende endet die Sperrung der Neustraße wegen der Bauarbeiten. Sie hätte noch länger gedauert, hätte nicht Achim Lohner übernommen. Er hat bereits seine Immobilie in der Burgstraße komplett umgebaut. Insgesamt investiert er nach eigenen Angaben 6,5 Millionen Euro.

Wittlich. Erst Stadtstraße, dann Fußgängerzone, seit 2009 verkehrsberuhigte Einbahnstraße, seit März 2010 wegen Bauarbeiten für das Projekt "Altstadt - die Neue" Sackgasse und ab diesem Wochenende wieder geöffnet: Die Wittlicher Neustraße hat eine wechselvolle Geschichte und soll künftig zur Entwicklung der Innenstadt entscheidend beitragen: Sie ist nämlich Adresse des Bauvorhabens "Altstadt - Die Neue", alias Passagenprojekt, von dem sich Stadtrat und Verwaltung seit Jahren einen mehr als wortwörtlichen Durchbruch erhoffen: Mit Städtebaumitteln und aus der Stadtkasse gefördert soll ein Neubau entstehen, der eine direkte Verbindung zwischen Neustraße und Altneugasse schafft: eine Passage. Der erste private Investor ist allerdings abgesprungen. Eingesprungen ist Familie Lohner (der TV berichtete). Sie hat bereits umfangreich direkt in der Nachbarschaft investiert und das offensichtlich erfolgreich. Zum unlängst eröffneten "Lohner\'s Backspektakel" sagt Achim Lohner: "Wir sind sehr positiv überrascht. Niemals hätten wir mit einem solchen Zuspruch und Ansturm unserer Kunden gerechnet. Dies führte manchmal zu längeren Wartezeiten. Wir tun natürlich alles, um diese Situation zu verbessern und Arbeitsabläufe zu optimieren. Unter anderem werden wir bis zu fünf Mitarbeiter zusätzlich einstellen."
Bauarbeiten bis Dezember 2012


Und er engagiert sich jetzt auch im Passagenprojekt. "Das finanzielle Engagement ist langfristig aufgestellt, und wir sind sehr überzeugt, dass es sich rechnet", sagt er zu seinem Gesamteinsatz von 6,5 Millionen Euro in der Innenstadt. Als Grund fürs Engagement nennt er: "Durch den Ausfall des Vorinvestors ging es auf der Baustelle nicht weiter, was die Innenstadt und unser Backspektakel - etwa die Außensitzfläche im Innenhof - negativ beeinflusst hätte. Da die Stadt Wittlich und die Familie Lohner schon sehr viel Geld in dieses Objekt investiert hat, wurde mit Stadt, Vorinvestor und der Familie Lohner eine Lösung gesucht, um diesen Zustand zu beenden." Und: "Hier kann ich mich auch nur bei der Stadt Wittlich und ihren Mitarbeitern für den unbürokratischen Einsatz und die tatkräftige Unterstützung bedanken." Sonst hätte die Baustelle "wahrscheinlich noch über einen längeren Zeitraum bestanden."
Plandetails sind geändert: Der Durchgang der Passage mit etwas über zwei Metern sei "zu schmal und zu dunkel", so Lohner. Die Lösung: Eine Verbreiterung um 1,30 Meter, "um damit eine freundlichere Durchgangssituation zu schaffen und dem Projekt der neuen Altstadt auch in diesem Innenbereich eine positive Ausstrahlung zu verleihen."
Spielt das Wetter mit, soll der Rohbau im April 2012 stehen und im Dezember 2012 alles fertig sein. Dass sich mancher über die Dauerbaustelle ärgert, kann er verstehen: "Die großen Belästigungen für die Anwohner und Geschäftsleute der Neustraße und der Innenstadt, für deren Unmut ich sehr viel Verständnis habe, sollten mit Fertigstellung des Rohbaus beendet sein."
Die jetzt beendete Straßensperrung sei nötig gewesen "wegen der großen Baugeräte wie Bagger, Tieflader, Betonpumpe und Betonfahrzeuge." Wenn wieder sperriges Material wie Baustahlmatten oder größere Betonmengen geliefert werden, müsse nochmals kurz gesperrt werden.
Bleibt die Frage, was dem Investor persönlich an der Wittlicher Innenstadt gefällt und wo er ausbaufähige Qualitäten sieht? Lohner: "Die Plätze der Innenstadt, wie der Marktplatz mit seinem alten Rathaus und der gut belebte Pariser Platz, vermitteln eine gastliche Atmosphäre. Je mehr anspruchsvoller Fachhandel sich ansiedelt und je mehr die Gebäude stilvoller gestaltet werden, umso anziehender wirkt die Innenstadt von Wittlich."

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