Nicht gleich aufgeben

Der Wochenmarkt in Bernkastel-Kues dümpelt seit Jahren vor sich hin. Nun wird erneut ein Anlauf gemacht, um ihn zu beleben. Dafür muss vor allem die Kundenfrequenz größer werden.

 Ab sofort findet der Wochenmarkt mittwochsnachmittags statt. TV-Foto: Clemens Beckmann

Ab sofort findet der Wochenmarkt mittwochsnachmittags statt. TV-Foto: Clemens Beckmann

Bernkastel-Kues. Es wäre übertrieben zu behaupten, dass der Wochenmarkt in Bernkastel-Kues gut läuft. Nach dem Umzug auf den Karlsbader Platz im Mai 2006 schien Besserung in Sicht. Doch die Hoffnung trog. Von den anfangs zehn Anbietern blieb etwa die Hälfte übrig. Bei Gesprächen, die Sylvia Westermann, Leiterin des Mosel-Gäste-Zentrums, mit den Händlern führte, entstand die Idee, den Markt auf Mittwochnachmittag (13.30 bis 18 Uhr) zu verlegen. Martina Wolf-Rodenbusch, die Fleisch und Wurst anbietet, kündigte an, Verstärkung vom mittwochmorgens laufenden Morbacher Markt mitzubringen. Fischhändler Karl-Wilhelm Schäffer aus Bolanden (Pfalz) hat schon reagiert. Die Premiere ist aber alles andere als gut. Viele Leute wissen offenbar noch nichts von der Verlegung. Es ist noch weniger Betrieb als sonst. Der Fischhändler, mit einem großen Angebot vor Ort, verspricht, nicht gleich wieder die Flinte ins Korn zu werfen. Klaus Heil und seine Frau (Obst und Gemüse Horn) sind seit Januar wieder dabei. Für sie ist es wichtig, die Waren den ganzen Tag anbieten zu können. "Dann ziehen wir das durch", sagt Heil. Christa Liell hat die Premiere nicht verpasst. "Ich bin fast immer hier. Mir ist der Nachmittag auch lieber", sagt sie. Hildegard Schäfer sieht es anders: "Mir war der Donnerstag lieber." Aber wenigstens sind die beiden Frauen da. Martina Wolf-Rodenbusch will, dass der Markt läuft. "Ich bin zufrieden. Ich habe meine Stammkundschaft", sagt die Frau aus Woppenroth (Hunsrück).Auch Sylvia Westermann will den Markt beleben. Sie hofft, dass die Verlegung dazu führt, dass mehr Touristen den Markt frequentieren. Sie habe viele Gespräche mit regionalen Anbietern geführt. Die hätten oft Wünsche, die nicht leicht zu realisieren seien. Westermann spricht von einem Kreislauf. "Die Händler beschweren sich, wenn keine Kunden kommen und bleiben weg, die Kunden beschweren sich, wenn zu wenige Händler da sind und bleiben weg." Beide haben nun wieder die Chance, aufeinander zuzugehen. Meinung Letzte Chance für den Markt In vielen Städten ist der Wochenmarkt Treffpunkt der Einheimischen. Für viele Menschen gehört der Besuch zum festen Wochenrhythmus. In Bernkastel-Kues aber offenbar nicht. Der Markt dümpelt seit Jahren vor sich hin. Versuche, ihn zu beleben, scheiterten. Es sind wenige Stände, die sich auf dem Karlsbader Platz verteilen. Von einem Markt zu sprechen, ist anmaßend. Nun also wieder ein neuer Anlauf: zum neuen Zeitpunkt und hoffentlich mit ein paar Händlern mehr, mit Händlern, die nicht gleich volle Kassen erwarten. Es wird aber von den Einheimischen abhängen, ob dies der vielleicht letzte Versuch ist, einen attraktiven Markt auf die Beine zu stellen. c.beckmann@volksfreund de

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