Nicht meckern, sondern machen

Wittlich · Das Wittlicher Jugendparlament hat in seiner zweiten Legislaturperiode noch einiges zu tun: Dauerthema ist das fehlende Kino. Außerdem wollen die Mitglieder verstärkt auf ihre Arbeit aufmerksam machen und auch jüngere Mitglieder werben.

Wittlich. "Wir sind ganz normale Menschen." Das stellt der 19-jährige Matthias Becker klar. Er mag Sport, Musik und trifft sich gerne mit Freunden. Etwas ungewöhnlicher für sein Alter ist das Inter esse für Politik. Er engagiert sich im Wittlicher Jugendparlament (Jupa), ebenso wie Niklas Sips, 16. "Man kann nicht immer nur meckern, man muss auch was machen", erklärt Matthias seine Motivation mitzuwirken. Er ist seit der Erstauflage des Jugendparlamentes 2010 dabei und wurde vor einem Jahr zum Vorsitzenden gewählt.
Auch Niklas, stellvertretender Vorsitzender, bestätigt: "Was in der Stadt passiert, soll nicht mehr an mir vorbeilaufen."
Ein Thema, das immer wieder aufkommt, ist das fehlende Kino-Angebot in der Stadt. Trotzdem war der Kinotag im November 2013, den das Jupa in Kooperation mit dem Jugendparlament Bernkastel-Kues organisiert hat, nicht von Erfolg gekrönt.
Für die Vorführung eines Films ihrer Wahl und Bustransfer nach Bernkastel-Kues und zurück hätten die Jugendlichen vier Euro zahlen müssen. Nur zwei haben das Angebot angenommen. Möglicherweise, weil vielen Einwohnern, ob Jung oder Alt, gar nicht bekannt ist, dass ein Jugendparlament existiert. Deshalb nutzen die Mitglieder nun einen Teil ihres Jahresbudgets von 1500 Euro, um damit Werbung zu finanzieren. Erst kürzlich haben sie einen Fahrradständer mit dem Logo der Jugendvertretung aufgestellt. Ein Banner ist zudem in Arbeit.
Auf dem Wunschzettel steht auch, dass verschiedene Altersgruppen besser vertreten sein sollen. "Dann können wir die Interessen viel besser abdecken", meint der 16-jährige Niklas, der zu den Jüngsten gehört. Mit 14 ticke man schließlich noch anders als mit 16. Außerdem hätten jüngere Mitglieder die Chance, sich wiederwählen zu lassen und langfristig etwas aufzubauen. Konkrete Pläne, wie man Mitglieder werben will, gebe es aber noch nicht.Dann sind auch weiterhin Erfolge möglich. So setzte das Jugendparlament im Oktober 2013 durch, dass dem Haus der Jugend beim Ausbau des Parkplatzes Oberstadt eine größere Grünfläche blieb als zunächst vorgesehen (der TV berichtete).cli
Extra

15 Jugendliche bilden das Wittlicher Jugendparlament, das seit 2010 alle drei Jahre gewählt wird. Wahlberechtigt sind knapp 1900 Wittlicher zwischen 14 und 23 Jahren, Bewerber dürfen bis 23 Jahre alt sein. Einmal im Monat kommen die Jugendlichen im Haus der Jugend zu inoffiziellen Treffen zusammen. Zudem finden alle drei Monate öffentliche Zusammenkünfte in den Jugendräumen der Wittlicher Stadtteile statt. cli

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