Nicht nur Kinderherzen schlagen höher: In Traben-Trarbach laufen Vorbereitungen für die Playmobil-Schau

Traben-Trarbach · Hochsommer an der Mosel: Doch in Traben-Trarbach sind die Vorbereitungen für die Playmobilausstellung im Winter im Gang. Solche Projekte machen den Mosel-Wein-Nachts-Markt noch attraktiver. Die Lego-Schau im Jahr 2014 mobilisierte mehr als 10 000 Besucher. Die Organisatoren haben Familien und Schulklassen im Blick.

Nicht nur Kinderherzen schlagen höher: In Traben-Trarbach laufen Vorbereitungen für die Playmobil-Schau
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Traben-Trarbach. Die Strategie ist clever. Um auch Kindern einen Besuch des Traben-Trarbacher Mosel-Wein-Nachts-Marktes schmackhaft zu machen, wird noch eine Ausstellung angeboten, die vor allem Kinderherzen höher schlagen lässt. Dann hat die ganze Familie etwas davon, und es gibt weniger Gequengel. Das funktioniert seit 2013 - und zwar besser, als es sich die Macher erträumt hatten. 2014 wurde das Stadthaus "Alter Bahnhof", wo die Ausstellung zeitgleich zum Mosel-Wein-Nachts-Markt in der Unterwelt lief, teilweise geradezu gestürmt. Mehr als 10 000 Besucher sahen sich in 22 Tagen die Lego-Schau an. Einen ähnlichen Zustrom erwarten die Organisatoren in diesem Jahr. Dann heißt es: Playmobil. Traum - Spiele - Land.

Der Vollständigkeit halber: Die erste Ausstellung im Jahr 2013 befasste sich mit Winnetou und Old Shatterhand, die dritte im vergangenen Jahr mit Modellwelten (zum Beispiel Eisenbahnen). Organisatoren sind die Touristinformation im Auftrag der Stadt und der Verein Traben-Trarbach Aktiv (TTA), dem etwa 80 Mitglieder angehören. Als Hauptpersonen zu nennen sind Wiebke Pfitzmann, die Leiterin der Touristinfo und auch bei TTA aktiv, und Hannelore Reuter-George (TTA). Sie führt seit Anfang an viele Schulklassen durch die Ausstellungen und dokumentiert jede Schau in aufwendig gestalteten Fotoalben.

Reuter-Georges Erfahrung mit Schulklassen. "Die stürzen rein, die muss man erst etwas runterbringen." Dazu trägt eine Rallye bei, bei der das Auge und das Wissen gefragt sind. Doch natürlich schlagen in der Ausstellung nicht nur die Kinderherzen höher. Auch die meisten Eltern und Großeltern sind in ihrem Leben mit den Westernhelden, mit einer Modelleisenbahn, Lego und Playmobil in Berührung gekommen.

Positiver Nebeneffekt: Durch den Eintritt (Erwachsene fünf Euro, Kinder drei Euro, Familie 13 Euro) kommt auch noch Geld in die Kasse. Einiges geht für Versicherungen weg. 4000 Euro kann TTA für Verschönerungsaktionen in der Stadt einsetzen. Da Traben-Trarbach am Entschuldungsfonds des Landes teilnimmt, kann es sich solche freiwilligen Ausgaben nicht leisten.
Freiwillige helfen auch beim Auf- und Abbau, sitzen an der Kasse, führen Aufsicht oder leiten die vielen Führungen. "Müsste das bezahlt werden, käme nach Auskunft des Stadtbürgermeisters eine Summe von mehr als 20 000 Euro zusammen", erläutert Hannelore Reuter-George.

Der Platz im Stadthaus ist begrenzt. "Es sind etwa 400 Quadratmeter", sagt Wiebke Pfitzmann. "Normalerweise finden solche Ausstellungen in großen Hallen statt", ergänzt sie. Für Traben-Trarbach bedeutet das: Die Aussteller müssen sich speziell bei großen Anlagen ganz genau an die Vorgaben halten.
Der Wilde Westen wird auch in diesem Jahr eine Rolle spielen. Die Feuerwehr wird da sein und eine Märchenecke. Der lokale Aspekt wird mit einer Weinlandschaft berücksichtigt (Extra).

Die Vorbereitungen begannen schon mit der vergangenen Ausstellung. Da wurde, auch nach Rücksprache mit Besuchern, das nächste Motto festgelegt. Eine noch namenlose und etwa kindsgroße Playmobilfigur steht schon im Stadthaus - quasi als Vorhut. "Sie bekommt noch einen Gefährten", sagte Wiebke Pfitzmann. Die beiden könnten ab dem 25. November so etwas wie das Eingangstor zur Ausstellung bilden.Extra

Nicht nur Kinderherzen schlagen höher: In Traben-Trarbach laufen Vorbereitungen für die Playmobil-Schau
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Stefan Glasl kennt die Ausstellungen bisher nur als Besucher. Schließlich stammt seine Freundin aus Traben-Trarbach. Der 28 Jahre alte Schreiner aus Eschelbronn in der Nähe von Heidelberg, sammelt seit 2009 Playmobil. Gespielt hatte er damit schon als Kind, die Teile dann aber auf dem Speicher gelagert - und erst einmal vergessen. "Ich werde die Weinlese darstellen, auch die Weinköniginnen spiele eine Rolle", erzählt er. Worin sieht er den Hauptunterschied zwischen Lego und Playmobil? "Lego besteht aus Bausteinen. Man bestimmt selbst, was man damit macht. Bei Playmobil gibt es viele vorgefertigte Teile, die für eine bestimmte Nutzung vorgesehen sind. Man kann da aber auch tricksen." cb

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