Nicht nur so zum Spaß

Annähernd 200 Jugendliche haben auf Einladung des Jugendparlaments der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues in Wintrich "gegen Rechts" gekickt und vor ähnlich vielen Zaungästen ein spannendes Finale ausgetragen.

Wintrich. (urs) Es ist bestes Schwimmbadwetter. Doch in Wintrich drängt alles zur Sportanlage. Nach und nach trudeln sie ein, die 15 Teams, die sich angemeldet haben für das Fußballturnier "gegen Gewalt und gegen Rassismus" des Jugendparlaments (Jupa) der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Knapp 200 Spieler mit einem ähnlich großen Anhang tummeln sich auf dem Gelände. Die Jugendlichen kommen nicht nur von der Mosel und aus den Hunsrück-Orten der Verbandsgemeinde, sondern auch aus Morbach, Thalfang, Neumagen-Dhron und Leiwen, Wittlich und Laufeld.

Mit mindestens je zwei Mädels im Team wollen sie hier gegeneinander antreten. Denn so sind die Regeln des Jupa. Allerdings ist es nicht immer leicht, diese Auflage zu erfüllen. Daher kicken viele Nicht-Fußballerinnen mit. Für die Jungs ist das aber kein Problem: "Es geht ja um den Spaß", meint Jan Bölinger. In ihrem Maringer Team seien sogar drei Mädels: "Die spielen zum ersten Mal Fußball."

"Andeler Straßenkicker" erneut Sieger



Dass in Wintrich mehr Teams dabei sind als vor zwei Jahren in Siebenborn, liegt seiner Ansicht nach an der guten Werbung und an der Fußball-Weltmeisterschaft. Seither sei wieder mehr los bei solchen Turnieren. "Fußball macht eben immer Spaß", betont Hans-Jonas Schlig, der aber auch die Gemeinschaft schätzt.

Auch für die Mädels zählen der Spaß und der gute Zweck, versichern die Burgenerinnen Sarah Kühl und Clarissa Grasnick, eine der wenigen mit Fußball-Erfahrung. Mit den "Hunsrück-Fightern" aus Morscheid-Riedenburg laufen etliche Fußballer auf. Allerdings sei das eine krankheitsbedingte Not-Mannschaft, erzählt Denis Stürmer. Den Sieg tragen daher auch andere davon, die "Andeler Straßenkicker". "Sie haben ihren Titel erfolgreich verteidigt", lobt Jupa-Vorsitzender Sven Eisenkrämer auch die Superstimmung. Den zweiten Platz sichert sich das Wintricher Team "3/4-Zoll-Rundbogenflansch" und den dritten der "FC Chaos Heidenburg". Die Spieler hätten sich bis etwa 20 Uhr ein spannendes Finale geliefert, das ein Neun-Meter-Schießen entschieden habe. Eisenkrämers Dank gilt den vielen Helfern, insbesondere dem Sportverein Wintrich und den Schiedsrichtern. Marc-Peter Schmidt, der die Turnier-Organisation im Rahmen seines Jugendpfleger-Praktikums in die Hand genommen hatte, ist zufrieden. Welche gemeinnützige Einrichtung Nutznießer des etwaigen Gewinns wird, werde später entschieden.

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