Nicht Riesling, sondern Mosel-Riesling

Die Mitglieder der Gebietsweinwerbung Moselwein e.V. haben Adolf Schmitt für weitere drei Jahre zum Vorsitzenden gewählt. Seine Stellvertreter sind Hans-Rudolf Kiesgen und Werner Kirchhoff. In diesem Jahr stehen der Gebietsweinwerbung, wie bereits in 2008, rund 1,2 Millionen Euro für Werbemaßnahmen zur Verfügung.

 Mehr Menschen sollen Moselwein trinken. Dafür arbeitet die Gebietsweinwerbung. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Mehr Menschen sollen Moselwein trinken. Dafür arbeitet die Gebietsweinwerbung. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

 Adolf Schmitt. TV-Foto: Simon

Adolf Schmitt. TV-Foto: Simon

Bernkastel-Kues. Mit einer Mischung aus Veranstaltungen, wie zum Beispiel der Mosel-Wein-Kulturzeit, die dieser Tage beginnt, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Anzeigenwerbung und Verkaufsförderung versucht der Moselwein e.V. das Image des Moselweins weiter zu verbessern. Der Geschäftsführer der Moselwein e.V., Ansgar Schmitz, sagte auf der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend in Bernkastel-Kues, dass auch in diesem Jahr dieser "Kommunikationsmix" fortgesetzt werde. Der Mosel-Weinwerbung stehen in 2009 knapp 1,2 Millionen Euro zur Verfügung. Davon erbringen die Winzer 760 000 Euro über die Flächenabgabe nach dem Absatzförderungsgesetz, den Rest erwirtschaftet die Weinwerbung über Mitgliedsbeiträge (440 000 Euro), den Verkauf von Werbemitteln und aus Veranstaltungserlösen. Bei den Ausgaben schlagen die Personalkosten mit 310 000 Euro zu Buche. Rund 900 000 Euro, das sind etwas 75 Prozent des Etats, werden in Werbe-Maßnahmen investiert. Keine Überraschung brachte die Neuwahl des Vorstandes. Das Kuratorium der Weinwerbung hatte Vorschläge unterbreitet, die die Versammlung (70 der 1069 Mitglieder waren anwesend) zumeist einstimmig bestätigte. Gewählt wurden: Vorsitzender: Adolf Schmitt (Weinbaupräsident Mosel, Konz-Filzen), stellvertretende Vorsitzende: Hans-Rudolf Kiesgen (Winzer aus Lieser) und Werner Kirchhoff (Direktor der Winzergenossenschaft Moselland eG), Beisitzer: Gisela Kirchen (Winzerin aus Oberemmel), Gerd Knebel (Geschäftsführer Weinbauverband Mosel, Winningen), Rolf Haxel (Winzer aus Cochem) und Helmut Plunien (Direktor der Bischöflichen Weingüter Trier). Adolf Schmitt sagte, dass die Weinwerbung vor großen Herausforderungen stehe. Die Mosel habe den Riesling bekannt gemacht, andere Gebiete würden nun davon profitieren. Die Einzigartigkeit des Mosel-Rieslings müsse mehr herausgestellt werden. Schmitt: "Wir müssen nicht von Riesling sprechen, sondern von Mosel-Riesling."

Meinung

Kaum Interesse

Es gab Zeiten, da war der Saal bei der Mitgliederversammlung der Gebietsweinwerbung Mosel brechend voll. Es waren Zeiten, als die Mosel wegen riesiger Übermengen und verschiedener Weinskandale - teilweise selbst verschuldet - am Abgrund stand. Damals, in den 80er Jahren, wurde gestritten und gelegentlich auch lauthals gebrüllt. Die Weinwerbung sei mit Schuld an der Misere, hieß es nicht selten. Heute ist vieles anders. Das Image des Moselweins ist viel besser geworden, den meisten selbstvermarktenden Betrieben geht es gut. So gut, dass es ihnen offenbar egal ist, was die Gebietsweinwerbung mit ihren Zwangsabgaben macht. Wenn nur sieben Prozent der Mitglieder zur Jahreshauptversammlung kommen, ist das beschämend. Immerhin verwaltet die Werbeorganisation der Moselwinzer 1,2 Millionen Euro. w.simon@volksfreund.de

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