Nie im Streit schlafen gehen

Hundheim · Vor 65 Jahren haben Elfriede und Theo Bohr standesamtlich geheiratet. Ihre eiserne Hochzeit feiern sie im Kreis ihrer Familie, Freunde und Bekannten.

 Theo und Elfriede Bohr feiern heute ihre eiserne Hochzeit.TV-Foto: Christoph Strouvelle

Theo und Elfriede Bohr feiern heute ihre eiserne Hochzeit.TV-Foto: Christoph Strouvelle

Hundheim. Ein seltenes Fest feiert das Hundheimer Ehepaar Theo und Elfriede Bohr: Heute sind die beiden 88-Jährigen 65 Jahre miteinander verheiratet und feiern ihre eiserne Hochzeit. "Wir sind in den 65 Jahren nicht einmal im Streit abends schlafen gegangen", nennt Theo Bohr das Erfolgsrezept für die lange Ehe. Falls Unstimmigkeiten da waren, wurden diese am gleichen Tag ausgeräumt.
Kennengelernt haben sich die beiden geborenen Hundheimer schon als spielende Kinder im Sandkasten. Nach ihrer Volksschulzeit sind sie sich beim gemeinsamen Besuch der Landwirtschaftsschule in Morbach nähergekommen. Nach Theo Bohrs Rückkehr aus dem Krieg heirateten die beiden am 22. Januar 1949 standesamtlich, vier Tage später auch kirchlich. 1951 und 1953 kamen ihre Kinder zur Welt. Heute haben sie zudem zwei Enkel und drei Urenkel.
1963 baute das Ehepaar einen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb mit Fremdenpension und boten bereits damals Ferien auf dem Bauernhof an. Für die beiden war das eine schöne Zeit. "Wir hatten viele Stammgäste und viel Abwechslung", erinnert sich Elfriede Bohr. Doch trotz der Arbeit mit den 16 Rindern ("Das war damals enorm viel") und den anderen Tieren sowie trotz der Feriengäste haben sich Elfriede und Theo Bohr immer Zeit für sich genommen. "Nach der Fremdenverkehrssaison sind wir im Herbst selbst in Urlaub gefahren", sagt Elfriede Bohr. Auch das Gesellige hätten sie immer genossen, beispielsweise bei einem Tanzkreis in Idar-Oberstein, den sie zwölf Jahre besucht haben.
Heute sind die beiden trotz ihres fortgeschrittenen Alters immer noch fit, kochen selbst und halten ihre Wohnung selbst in Schuss. "Wir gehen jeden Tag noch in den Wald spazieren", sagt Elfriede Bohr. "Aber die Runden, die wir laufen, sind mit den Jahren kleiner geworden", ergänzt ihr Ehemann lachend.
Überhaupt genießen die beiden auf ihrem Aussiedlerhof den Blick in die Natur: "Den Jahresverlauf, das Wachstum der Bäume und der Hecken, die wir nach unserem Einzug hier gepflanzt haben, das sehen wir von hier aus alles", sagt Theo Bohr. Das Einzige, was seine Frau etwas bedrückt, ist der fehlende Nachfolger für den landwirtschaftlichen Betrieb, den sie deshalb aufgeben mussten.
Nach einer Messe am kommenden Sonntag um 10.30 Uhr in der Hundheimer Kirche ("Dort sind wir auch getraut worden") feiert das Jubelpaar mit der Familie, Freunden und Bekannten. Theo und Elfriede Bohr: "Wir freuen uns über jeden Tag, den wir zusammen haben, und darüber, dass unser Leben immer noch lebenswert ist." cst

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