Noch besteht keine Gefahr für die Nutztiere

Bernkastel-Wittlich · Es ist im Kreis Bernkastel-Wittlich der erste Fall seit 15 Jahren. In Thalfang wurde ein Jagdhund mit der Aujeszkyschen Krankheit infiziert - höchstwahrscheinlich durch Kontakt mit einem Wildschwein. Das Kreisveterinäramt rät: Hundebesitzer sollten unbedingt darauf achten, dass ihre Vierbeiner im Freien kein rohes oder verwesendes Schweinefleisch fressen.

Bernkastel-Wittlich. Die ersten Symptome sind noch recht harmlos. Der Hund will nicht mehr fressen und wirkt ängstlich. Doch nach wenigen Tagen verschlechtert sich der Gesundheitszustand dramatisch. Das Tier bekommt Atemnot, erbricht sich und kratzt sich unaufhörlich. Schließlich bekommt es Lähmungserscheinungen und stirbt. Die Krankheit verläuft immer tödlich. Auslöser ist ein Virus, benannt nach dem ungarischen Tierarzt Aladár Aujeszky.
Im Prinzip sind alle Säugetiere gegenüber einer Infektion empfänglich. Für den Mensch ist die Tierseuche nicht gefährlich. Hauptwirt des Virus ist das Schwein.
Das Kreisveterinäramt teilt auf Anfrage mit, dass der infizierte Hund entsprechend der tierschutzrechtlichen Bestimmungen von einem Tierarzt eingeschläfert wurde. Weitere Schritte seien derzeit nicht notwendig. Tierseuchenrechtliche Maßregelungen seien nur im Fall einer Erkrankung bei Schweinen und Rindern zu ergreifen.
Allerdings sollten die Hundebesitzer der gesamten Region unbedingt darauf achten, dass ihre Vierbeiner im Freien kein rohes oder verwesendes Schweinefleisch fressen.
Zuletzt wurde im Kreis Bernkastel-Wittlich im Jahr 2000 bei zwei Hunden in der Eifel der Virus der Aujeszkyschen Krankheit nachgewiesen. Seither gab es keinen Fall mehr - auch nicht bei Nutztieren wie Schweinen oder Rindern. Nur ungern erinnern sich die Landwirte an das Jahr 1994. Zunächst wurde in zwei Schweinemastbetrieben im Kreis Trier-Saarburg die Aujeszkysche Krankheit festgestellt. Kurze Zeit später waren sieben weitere Betriebe betroffen.
Die Gemeinde Beuren (Landkreis Trier-Saarburg) wurde zum Sperrgebiet erklärt. Für die 15 Schweinehalter in der damals 180 Einwohner kleinen Gemeinde hatte der Ausbruch der Schweineseuche schwere Folgen. Obwohl den Schweinehaltern aus der Tierseuchenkasse (eine Pflichtversicherung für tierhaltende Landwirte) Entschädigung gezahlt wurde, mussten sie dennoch hohe finanzielle Verluste hinnehmen, weil Zucht und Handel praktisch nicht mehr möglich waren. Insgesamt mussten 1850 Schweine getötet werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort