Noch einmal rollen die Bagger

Ürzig · Das Ürziger Neubaugebiet Kondelblick ist für die Gemeinde ein voller Erfolg: Bis auf zwei Grundstücke sind alle verkauft. 14 der insgesamt 23 Parzellen sind sogar schon bebaut. Nun rücken die Bagger zum Endausbau der Straßen an.

 Ortsbürgermeister Arno Simon, Hans Clemens, Polier des Bauunternehmens Lehnen und Armin Kohnz (Fünfter bis Siebter von links) vom Wittlicher Ingenieurbüro Max und Reihsner mit einigen Anwohnern des Ürziger Neubaugebietes. TV-Foto: Ursula Schmieder

Ortsbürgermeister Arno Simon, Hans Clemens, Polier des Bauunternehmens Lehnen und Armin Kohnz (Fünfter bis Siebter von links) vom Wittlicher Ingenieurbüro Max und Reihsner mit einigen Anwohnern des Ürziger Neubaugebietes. TV-Foto: Ursula Schmieder

Ürzig. Es ist gerade mal drei Jahre her, dass Bagger auf der Ürziger Höhe anfingen, Bauland im Distrikt "Vorm Wehrbüsch" zu schaffen. Das Interesse an Grundstücken im "Kondelwald", benannt nach dem Blick aufs Naherholungsgebiet Kondelwald, hat alle Erwartungen übertroffen. Daher können auch schon jetzt die Straßen endausgebaut werden. Ein Bauunternehmen wird Rinnen und Gehwege anlegen und abschließend die Deckschicht auf die Baustraßen aufbringen.
Für den Boom gibt es mehrere Gründe. Zum einen ist Ürzig als Kindergartenstandort mit Ärzten, Geschäften, Bank und DSL-Versorgung attraktiv. Zum anderen ist das Gelände am Ortsausgang Richtung Wittlich verkehrstechnisch gut angebunden. Sowohl die Kreisstadt als auch die Verbandsgemeindesitze Bernkastel-Kues, Kröv und Traben-Trarbach sind binnen zehn oder 15 Minuten erreichbar. Und nach Trier ist es über die Autobahnauffahrt Wittlich ebenfalls nur ein Katzensprung.
Keine Nahwärmeversorgung


Die Planung für das Gebiet mit 600 bis 800 Quadratmeter großen Parzellen lief bereits sechs Jahre vor der Erschließung an. Ausschlaggebend waren die im historischen Ortskern fehlenden Baumöglichkeiten. Selbst Leerstände sind im rund 900 Bürger zählenden Ürzig Mangelware. Frei werdende Häuser sind in aller Regel schnell verkauft. Zumindest noch, wie Ortsbürgermeister Arno Simon mit Blick auf die demografische Entwicklung einräumt. Denn in etlichen Häusern leben alleinstehende ältere Bürger.
Um zu verhindern, dass junge Leute notgedrungen andernorts bauen, beschloss der Gemeinderat zu investieren. Allein die Bauarbeiten hat sich Ürzig rund 280 000 Euro kosten lassen. Einschließlich eigens gekaufter Grundstücke investierte sie 550 000 Euro in das Gelände an der Landesstraße 55. Mit dem vor Jahren jenseits dieser Straße erschlossenen Baugebiet rundet es die Ortsbebauung ab.
Eine bittere Pille musste zwischenzeitlich geschluckt werden: Infolge rückläufiger Schülerzahlen schlossen sich im Sommer 2007 die Türen der inzwischen verkauften örtlichen Grundschule (der TV berichtete).
Ursprünglich war für das Neubaugebiet eine Nahwärmeversorgung angedacht, was aber laut Armin Kohnz vom Wittlicher Ingenieurbüro Max und Reihsner mangels Interesse nicht realisiert wurde. Die Bauherren wollten in dieser Hinsicht frei entscheiden können. Im nächsten Schritt erhält das Baugebiet an der L 55 eine Linksabbiegespur aus Richtung Wittlich. Die Gemeinde lässt sich das weitere 180 000 Euro kosten, von denen sie selbst anteilige 115 000 Euro zahlt. urs

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