Noch keine Entscheidung über Kirchen

Hinzerath · Zwei Gotteshäuser gibt es in Hinzerath. Beide sind stark renovierungsbedürftig. Zurzeit wird ermittelt, wie hoch die Kosten für die jeweiligen Maßnahmen sind. Eines ist aber klar: Zwei Kirchensanierungen kann sich die Gemeinde in Zeiten leerer Kassen nicht leisten

Hinzerath. "In kleinen Schritten gehen wir hier voran", sagt Pfarrer Michael Jakob auf die Nachfrage, wie es mit der Sanierung der Kirchen im Ort weitergehen wird.
Bei einem Bürgervotum hatten sich im vergangenen Jahr 104 Personen für den Erhalt der in den 1950er Jahre erbauten, größeren Kirche ausgesprochen. 32 waren dagegen (der TV berichtet). Denn im 430-Seelen-Ort gibt es auch noch ein kleineres Gotteshaus: Die Kappelle aus dem Jahr 1669. In Zeiten wenig gefüllter Geldbeutel kann deshalb nur eines der beiden Gotteshäuser erhalten werden.
"Welches das sein wird, wissen wir einfach noch nicht", so Jakob. Man habe zwar schon erste Begehungen gemacht und auch ein Restaurator und die Bauabteilung des Bistums haben sich die Häuser genau angeschaut, aber "noch gibt es keine Zahlen, die uns sagen, was es letztlich kosten wird". So ist etwa in der von den Bürgern favorisierten Kirche die Technik komplett veraltet, eine neue Heizung muss her, und als Folge der Jahre sind auch die Elektroleitungen einfach marode.
Tonnenweise Taubenkot



"Ein großes Sorgenkind ist der Glockenstuhl", berichtet Jakob. Hier seien einige Tonnen Taubenkot über die Jahrzehnte hinweg abgelagert und müssten entsorgt werden. Erst dann könne ein Glockensachverständiger alles genau unter die Lupe nehmen. "Das Gesamtkonzept steht einfach noch nicht. Aber es ist auch kein so dringender Handlungsbedarf da, dass wir sofort einschreiten müssten."
Dadurch, dass die unter Denkmalschutz stehende alte Kirche gut 60 bis 70 Jahre nicht genutzt wurde, wäre hier eine Innensanierung ebenfalls vonnöten. Nach Angaben von Jakob passen etwa 80 Personen in das kleinere Gotteshaus, 400 in das größere. "Wir müssen uns Zeit lassen, nichts überstürzen!", mahnt der Kirchenmann zu Geduld. Alles solle in Ruhe genau aufgenommen und sorgfältig detailliert aufgelistet werden.
Drei Gottesdienste im Monat gibt es momentan in der jüngeren Hinzerather Kirche. "Dadurch, dass wir hier Gottesdienste halten können, stehen wir nicht zu sehr unter Druck." Wenngleich, räumt er ein, man gegen die Feuchtigkeit, die von außen eindringt auf jeden Fall etwas machen müsse.
"Wir werden hier unter ökonomischen und ideellen Gesichtspunkten eine Lösung finden", verspricht Jakob. Sobald Zahlen und Pläne vorliegen, werde dies der Öffentlichkeit präsentiert. jo

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