Not sehen und helfen

Wittlich/Bernkastel-Kues. Familien in wirtschaftlicher Not, schwangere Frauen, Suchtkranke, Verschuldete, Senioren und Kranke: Nur einige Personengruppen, für die der Caritasverband im vergangenen Jahr da war.

Der Caritas-Verband für die Region Mosel-Eifel-Hunsrück hat seine Geschäftsstelle in Wittlich, eine Außenstelle in Bernkastel-Kues und jeweils eine Sozialstation in Wittlich und Bernkastel-Kues7500 Menschen haben letztes Jahr Hilfe bei der Caritas im Kreis Bernkastel-Wittlich gesucht. Das geht aus dem Jahresbericht 2002 "Not sehen und helfen" des Verbandes hervor."Bei allen Hilfe-Angeboten der Caritas wird heute der Ansatz der lebensweltorientierten Gestaltung von Sozialräumen in den Mittelpunkt gestellt", betonte Geschäftsführer Hermann Barth bei der Vorstellung des Jahresberichtes auf der Konferenz der Dechanten der Region Trier in Wittlich. Bei diesem Ansatz hätten die Perspektiven der Hilfesuchenden größte Bedeutung. Nicht nur die gesamten Lebensumstände des Betroffenen würden berücksichtigt, sondern es sei Ziel, "Stärken und Fähigkeiten zur Selbsthilfe" zu fördern.Barth ging auf die Schwerpunkte der Caritas-Arbeit im vergangenen Jahr ein. So wurde im Zuge der Familienberatung 154 Klienten geholfen, zusätzlich wurden im Rahmen der "Familienpflege", die einspringt, wenn etwa ein Elternteil plötzlich krank wird, 42 Familien an 925 Einsatztagen betreut.Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld der Caritas war der Kampf gegen Sucht. In der ambulanten Suchtberatung hatten 322 Klienten Kontakt mit der Psychosozialen Beratungsstelle der Caritas. Diese war zudem für 261 suchtgefährdete und suchtmittelabhängige Inhaftierte in der Justizvollzugsanstalt und der Jugendstrafan-stalt Wittlich da. Im Zuge der Suchtvorbeugung wurden bei 43 Veranstaltungen 1 614 Personen für die Themen Sucht und Suchtvorbeugung sensibilisiert.Stark zugenommen, so berichtete Barth, hat 2002 auch die Schuldnerberatung. Insgesamt 172 Menschen mit wirtschaftlichen und psychosozialen Problemen, die aus eigener Kraft nicht mehr in der Lage waren, diese zu bewältigen, half die Caritas.Barth führte weiter aus, dass auch bei der Schwangerenberatung - auch ohne die staatliche anerkannte Schwangerschaftskonfliktberatung - die Hilfe-Anfragen gestiegen seien. Insgesamt 287 Klientinnen wurden betreut. Nach den Beobachtungen der Caritas kamen 2002 viele Alleinerziehende, Minderjährige und Frauen mit Suchtproblemen zur Schwangerenberatung. Barth führt den Anstieg unter anderem auf das ausgebaute Hilfe-Angebot zurück, das von konkreter finanzieller Unterstützung, über Projekte wie den Frauen-Treff "Opal" in Bernkastel bis zur Beratung nach Fehl- oder Totgeburt reicht.Weitere Hilfe-Angebote, die der Jahresbericht erwähnt, sind etwa "Essen auf Rädern" mit 42 353 ausgelieferten Mahlzeiten, die Kleiderkammer in Wittlich mit 3 200 ausgegebenen Kleidungsstücken, die Hausaufgabenbetreuung von 85 Kindern und die Vermittlung von 91 Kuren.Und ein Aufgabengebiet ist dem Geschäftsführer besonders wichtig: die "Caritas der Gemeinde". Das heißt die Förderung des ehrenamtlichen Engagements für die Caritas in den Pfarreien vor Ort. "Nur im Miteinander von Ehren- und Hauptamtlichen können Nöte frühzeitig erkannt und kann fachlich kompetente und menschliche Hilfe geleistet werden", betonte Barth.

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