Null Defizit, null Schulden

ÜRZIG. Die Gemeinde Ürzig will in diesem Jahr viel Geld in die Hand nehmen, um in die Zukunft des Ortes zu investieren. Was sie angesichts ihrer freien Finanzspitze sowie des märchenhaften Schuldenstandes von "null Euro" auch getrost tun kann.

Erschließung eines Neubaugebietes, Straßenbau und Themenwanderweg Kröv/Machern - die Gemeinde Ürzig hat sich für 2006 viel vorgenommen. Darunter so dicke Brocken wie 185 000 Euro für Bauland "Vor'm Wehrbüsch", 100 000 Euro für den Ausbau der Straße "Im Wiesengrund" oder den ortsübergreifenden Themenwanderweg Traben-Trarbach/Bernkastel-Kues. Die Finanzierung all dieser Projekte bereitet der Gemeinde jedoch kein allzu großes Kopfzerbrechen. Ist ihr doch ein Kunststück gelungen, um das andere Kommunen den Ort beneiden können. Denn trotz hoher Vorjahres-Investitionen, wie in Kanal- und Straßenbau, Gewürzgarten und Mosel-Vorgelände, glänzt Ürzig nicht nur mit null Defizit, sondern auch mit null Schulden. "Die Verschuldung pro Kopf, von der so viel gesprochen wird, liegt bei den Ürziger Bürgern bei null", betont Ortsbürgermeister Arno Simon in seiner Haushaltsrede mit verständlichem Stolz. Binnen Jahresfrist wird sich das allerdings, wenn auch geringfügig, ändern. Denn um alle Vorhaben anpacken zu können, nimmt die Gemeinde einen Zwischenkredit zur Vorfinanzierung von Erschließungsbeiträgen auf. Darüber hinaus will sie die beachtliche freie Finanzspitze von 40 000 Euro mit einem Kredit von rund 60 000 Euro aufstocken. Wichtigstes Projekt ist laut Simon das Neubaugebiet "Vor'm Wehrbüsch", für das es bereits Nachfragen gebe. "Die Gemeinde erhofft sich eine zügige Bebauung", so Simon. Als erfreulich bilanziert er die Einnahmesituation der Gemeinde. Zum einen erhält der Ort nach acht Jahren endlich wieder Schlüsselzuweisungen: 73 400 Euro. Zum anderen bewegen sich sowohl Gewerbe- als auch Einkommensteuer aufwärts. Einen "wesentlichen Beitrag zur guten Finanzlage" stellten auch die Einnahmen aus dem Wohnmobilstellplatz dar, so Simon. Die Bürger müssen daher in diesem Jahr nicht mit höheren Abgaben rechnen. Dank der positiven Haushaltssituation kann der Ort auf eine Erhöhung der Steuerhebesätze sowie auf die Erhebung von Beiträgen für Wirtschaftswege verzichten.

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