Nur das Gleis ist übrig

Im Jahre 1982 wurde der Bahnhof Hochscheid abgerissen. Ihre Glanzzeit erlebte diese Anlage der Hunsrückbahn in den 1940er und 50er Jahren. Jetzt regt sich wieder Interesse bei der Holzindustrie, die sich einen Schienenfrachtverkehr vorstellen kann - wenn er sich denn rechnen sollte.

 1974 prägten noch Dampfzüge das Bild der Hunsrückbahn. Der Bahnhof, links im Bild, wurde 1982 abgerissen. Foto: Knut Schelenz

1974 prägten noch Dampfzüge das Bild der Hunsrückbahn. Der Bahnhof, links im Bild, wurde 1982 abgerissen. Foto: Knut Schelenz

Hochscheid. Informationen sind auch von dieser Bahn-Anlage beim Hunsrückbahnverein gesammelt worden: Um 1940 wurden die Gleisanlagen in Hochscheid erheblich erweitert. Das Überholgleis hatte eine Länge von mehr als 700 Metern.

Eine 150 Meter lange Seitenrampe wurde ebenfalls gebaut. Die Ladestraße hatte eine Länge von 200 Metern. Ein Hochbehälter versorgte die Dampfloks mit Wasser.

1954: Weichen wurden auf Handbetrieb umgestellt



Doch schon 1954 erfolgt die Umstellung auf vereinfachten Nebenbahnbetrieb, was für den Bahnhof Hochscheid erhebliche Rückbaumaßnahmen brachte. Der Fahrdienstleiter wurde abgezogen und bis auf zwei wurden alle Weichen auf Handbetrieb umgebaut.

1962 wurde das Ladegleis um 150 Meter verkürzt. Über 20 Jahre änderte sich nichts mehr an der Bahnanlage.

Wenig Rücksicht auf Kundenwünsche

 Nur das Gleis ist noch übrig: Der Haltepunkt Hochscheid könnte heute für den Frachtverkehr der Holzindustrie wieder wichtig werden. Foto: Marcus Ruch

Nur das Gleis ist noch übrig: Der Haltepunkt Hochscheid könnte heute für den Frachtverkehr der Holzindustrie wieder wichtig werden. Foto: Marcus Ruch



Im Jahre 1983 wurden dann die beiden fernbedienten Weichen auf Handweichen umgebaut. Ein Jahr zuvor war der Bahnhof abgerissen worden, nachdem er noch ein paar Jahre als Bushaltestelle gedient hatte. Erst im Jahre 1990 erfolgte der Rückbau von Gleis zwei.

Heute könnte dieser Haltepunkt auch ohne Bahnhof für die Holzindustrie wieder eine große Bedeutung bekommen. "Ein geplanter Anschluss zum Sägewerk Decker über der Bahnanlage kam seinerzeit nie über das Planungsstadium hinaus. Hier scheiterte eine Bauausführung nicht am Kunden, sondern an der Bahn, die sich weigerte, eine Zusage zur Erhaltung der Trasse über 15 Jahre abzugeben", weiß Markus Göttert vom Hunsrückbahn e.V. Er kritisiert: "Leider wollte die Bundesbahn schon damals Strecken stilllegen und nahm in den 1980er Jahren wenig Rücksicht auf Kundenwünsche".

Anders Bernd Heinrichsmeyer von der HWB Hochwaldbahn Unternehmensgruppe. Er verhandelt heute wieder mit dem Sägewerk Decker über Schienenfrachtverkehr. Bislang sichern große Sattelschlepper aus vielen Ländern den Erfolg des Unternehmens.

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