Nur eine Kirche bleibt: Hinzerather müssen sich entscheiden

Hinzerath · Welche der beiden Hinzerather Kirchen hat eine Zukunft? Mitte März bekommen die Bürger die Möglichkeit, darüber abzustimmen. Die Lenkungsgruppe Hinzerather Kirchen (im Landkreis Bernkastel-Wittlich) verteilt einen Fragebogen für ein Bürger-Votum an alle Haushalte.

 Kehrt hier wieder kirchliches Leben ein? Das Innere der Hinzerather Kapelle ist normalerweise nicht öffentlich zugänglich.TV-Foto: Klaus Kimmling

Kehrt hier wieder kirchliches Leben ein? Das Innere der Hinzerather Kapelle ist normalerweise nicht öffentlich zugänglich.TV-Foto: Klaus Kimmling

Hinzerath. Nun sind die Hinzerather Bürger aufgerufen, ihre Stimme für den Erhalt einer der beiden Kirchen im Ort abzugeben. Zwischen dem 19. und 23. März werden die von der Lenkungsgruppe Hinzerather Kirchen ausgearbeiteten Fragebögen an alle Hinzerather Haushalte zugestellt.
Mitarbeit ist gefragt


Der Rücklauf soll bis zum Osterdienstag abgeschlossen sein, damit anschließend die Fragebögen ausgewertet werden können. Die Bürger ab 16 Jahren können die Fragebögen im Pfarrbüro abgeben oder in eine Urne in der neuen Hinzerather Kirche nach dem Gottesdienst deponieren. Auch eine Briefwahl sei möglich, sagt Pfarrer Michael Jakob.
Das Ergebnis der Abstimmung soll dem Verwaltungsrat der Kirchengemeinde als Grundlage dienen, um letztendlich eine Entscheidung zu treffen. "Entscheiden sich beispielsweise 80 Prozent für die kleine, alte Kirche, dann wird der Rat sich darüber nicht hinwegsetzen können", sagt Jakob. Dennoch behalte sich der Rat neben der "Bauchentscheidung" der Hinzerather vor, die Entscheidung auch nach ökonomischen Aspekten zu treffen. "Das hängt auch ganz von der Summe ab, die für die Sanierung der einen oder anderen Kirche benötigt wird und davon, wie hoch die Zuschüsse sind", sagt Jakob. Kern des Fragebogens ist die Frage: Soll die alte oder die neuere der beiden Kirchen künftig als Gotteshaus genutzt werden? Varianten wären zudem, dass bei einer weiteren sakralen Nutzung der neuen Kirche eventuell die kleine Kirche in ihrer Bausubstanz erhalten bleibt. Oder: Die alte Kirche aus dem 16. Jahrhundert wird saniert und als Kirche genutzt, und das neue Gotteshaus verkauft.
Zudem soll der Fragebogen darüber Aufschluss geben, wer sich an der Erhaltung einer der beiden Kirchen beteiligen möchte - entweder mit einer Spende oder mit handwerklicher Arbeitskraft. Um den Hinzerathern die Möglichkeit zu geben, sich vom Zustand der kleinen Kirche selbst zu überzeugen, hat Pfarrer Jakob vor einigen Tagen die Pforten zur alten Kapelle öffnen lassen. Binnen drei Stunden seien mehr als 100 Menschen gekommen, um sich vom baulichen Zustand im Innern der Kirche zu überzeugen.
Sowohl die kleine Kirche aus dem 16. Jahrhundert als auch das neue große Gotteshaus aus den späten 50er Jahren sind beide dringend sanierungsbedürftig. Beide kann die Kirchengemeinde nicht länger unterhalten oder sanieren.
Konkrete Zahlen, wie teuer die Renovierungen der beiden Kirchen kosten würden, sind noch nicht ermittelt. Für eine Expertise müsste die Kirchengemeinde erst einen Architekten beauftragen.

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