Nur nicht in Panik geraten

OSANN-MONZEL. (peg) Spannend war es für die Mädels und Jungs, die am Samstag ins Feuerwehrgerätehaus nach Osann gekommen waren. Sie wissen nun genau, wie sich ein ordnungsgemäßer Notruf anhört. Und Löschen haben sie auch gelernt.

Am Maifest hatte sie davon erfahren: Annika Heinisch hat von ihrer Freundin erzählt bekommen, dass zu Pfingsten auch die Kinder lernen können, wie gelöscht wird. Das brauchte ihr keiner zweimal zu sagen. Gemeinsam mit Anna und Nadine, deren Väter beide Feuerwehrmänner sind, wollte sie so einen Schlauch mal selber in die Hand nehmen. Dass dieses Ding nicht Schlauch heißt, sondern D-Strahlrohr, hat sie schnell begriffen. "Es ist das kleinste Rohr, das die Feuerwehr zur Verfügung hat", berichtet Brandmeister und Gruppenführer Dieter Gillen. Gemeinsam mit Maik Koch und dem Jugendwart Klaus Traut gestaltete er diesen ersten Kinderbrandschutztag in der gesamten Verbandsgemeinde Wittlich-Land. Erstens, um den Kindern etwas beizubringen, was im Dienste der Gemeinschaft steht, und zweitens, um ein bisschen Werbung für die Feuerwehr zu machen - Nachwuchs kann man schließlich immer gut gebrauchen. "Die erste Regel ist, dass wir uns selbst schützen", erzählt Annika. Erst wenn die eigene Sicherheit gewährleistet ist, sollte man mit dem Retten anderer Menschen beginnen - eigentlich logisch. Auch dem trocken klingenden Programmpunkt "Präventiver Brandschutz" haben die Kinder längst Leben eingehaucht. Jan: "Wir sollten nicht mit Streichhölzern, nicht mit Feuerzeugen, und erst recht nicht am offenen Feuer spielen." Wenn etwas schief geht: Die 18 Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren, die den Brandschutztag besucht haben, können inzwischen selbst ein Holzfeuer löschen. Und bei Bedarf sogar die Löschdecke bedienen. Noch eine zentrale Regel im Falle eines Brandes kennen sie. "Wir dürfen nicht in Panik geraten, sondern sollten immer ganz ruhig bleiben", meldet sich Cindy zu Wort. Das war Gillens wichtigstes Anliegen an diesen Tag: Dem Nachwuchs beizubringen, wie sie bei einem Notfall korrekt reagieren. "Wir haben hier ziemlich viele Kinder im Ort." Und es dürften noch mehr werden, wie ein Blick ins Neubaugebiet rund um die Feuerwehrwache verrät. Nach so viel Praxis und Theorie schmeckten die Nudeln mit Hackfleischsoße unübertrefflich. Die hatte die Gemeinde spendiert. Der Bürgermeister weiß schließlich, was er an seiner Freiwilligen Feuerwehr hat. Matthias Stoffel überzeugte sich persönlich vom guten Gelingen der Brandschutz-Aktion. Praktische Hilfe kam auch von anderer Seite. Das ortsansässige Autohaus hatte einen Kleinbus zur Verfügung gestellt, mit dem die Gruppe zur Feuerwache in Wittlich transportiert wurde. Dort erwartete sie eine aufschlussreiche Führung von der Stadtfeuerwehr.

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