Nur noch zwei mögliche Fusionspartner

Thalfang · Nur noch Morbach und Hermeskeil sind als mögliche Fusionspartner für die Verbandsgemeinde Thalfang im Gespräch. Die VG Birkenfeld ist ausgeschieden. Der Thalfanger Arbeitskreis Kommunalreform trifft sich Ende August mit Landrat Gregor Eibes, um über eine kreisinterne Lösung zu reden.

Thalfang. Lange war aus Thalfang nichts mehr zum Thema Fusion zu hören. Zuletzt hat sich der Arbeitskreis, dem Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo, die Beigeordneten, die Fraktionssprecher und ein Vertreter der Verwaltung angehören, im Mai mit dem Thema beschäftigt. Bei diesem Treffen hat laut Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo ein Vertreter des Innenministeriums klargestellt, dass die Reform auch unter der neuen Landesregierung wie ursprünglich geplant fortgeführt wird (siehe Extra).Kommunal reform

Und wo steht Thalfang derzeit? Morbach und Hermeskeil (Landkreis Trier-Saarburg) sind weiterhin mögliche Partner, beide müssen selbst aber nicht fusionieren. Die VG Birkenfeld (Landkreis Birkenfeld) scheint aus dem Rennen zu sein. Dellwo sagt: "Im Arbeitskreis hat es sich gezeigt, dass es für Fusionsgespräche mit Birkenfeld keinen Ansatz gibt." Die endgültige Entscheidung trifft jedoch der Gemeinderat. Genießt Morbach Vorrang bei den Thalfangern? Dellwo sagt jedenfalls: "Wir wollen mit Landrat Gregor Eibes im August erörtern, inwieweit eine kreisinterne Lösung zusammen mit Morbach möglich ist. Darüber hinaus bleibt Hermeskeil (Landkreis Trier-Saarburg) weiter im Blickfeld." Möglicher Partner Morbach

Dellwo betont: "Wir gehen davon aus, dass der Landrat großes Interesse daran hat, den Landkreis zusammenzuhalten." Hintergrund: Der Kreischef vertritt die Interessen des Kreistags und dieser hat sich klar gegen Gebietsänderungen zulasten des Landkreises ausgesprochen.Das Treffen des Thalfanger Arbeitskreises mit dem Kreischef soll am Dienstag, 23. August, stattfinden. Eibes wird das Thema Fusion dann wohl mit etwas anderen Augen sehen (müssen) als noch vor knapp drei Monaten. Damals war er noch Bürgermeister von Morbach und trat leidenschaftlich für seine Kommune ein. Aus dieser Zeit stammen Aussagen wie: "Am besten lässt man die Einheitsgemeinde, wie sie ist" und "Hände weg von der Einheitsgemeinde."Der größte Knackpunkt bei einer Fusion der beiden Hunsrückkommunen ist die Struktur. Thalfang ist eine Verbandsgemeinde mit selbstständigen Dörfern, die über einen eigenen Haushalt verfügen. Morbach ist eine Einheitsgemeinde mit Ortsbeiräten, die in wichtigeren Fragen nur Vorschläge machen, über die dann der Gemeinderat entscheidet.Die Vertreter beider Seiten sind von ihrem eigenen System überzeugt und wollen es behalten. Das Innenministerium gibt jedoch vor, dass sich die fusionierte Gemeinde für eine Verwaltungsform entscheiden muss. Dellwo sagt: "Es besteht erheblicher Gesprächsbedarf im August." Dann wird nämlich auch der neue Morbacher Bürgermeister gewählt. Für den 7. August kandidieren die beiden Morbacher Theo Gätz und Andreas Hackethal.Möglicher Partner Hermeskeil

Die Hermeskeiler jenseits der Kreisgrenze scheinen derweil geduldig zu warten. Der Bürgermeister der Hochwaldgemeinde, Michael Hülpes, sagt: "Wir haben ein Gespräch gehabt und sind offen für weitere Gespräche."Hülpes will sich zum Thema Finanzen - neben der Kreisgrenze ein zweites mögliches Hemmnis bei einer Fusion - nicht äußern. Die Thalfanger werden in eine Ehe nämlich jede Menge Schulden mitbringen. Laut Haushaltsplan steht die Kommune am Jahresende mit 12,08 Millionen Euro in der Kreide.Wie die Kommunal- und Verwaltungsreform laufen soll, hat der Landtag im vergangenen Jahr in zwei Gesetzen festgelegt. Demnach sollen Verbandsgemeinden mit weniger als 12 000 Einwohnern fusionieren. In der VG Thalfang lebten zum Stichtag 2009 etwa 7320 Menschen. Fusionen über Kreisgrenzen hinweg sollen nicht die Regel sein, sind aber auch nicht ausgeschlossen. Mitte 2012 läuft die Freiwilligkeitsphase aus, innerhalb derer noch Prämien gezahlt werden. Danach bestimmt Mainz, wie fusioniert wird. Zur Kommunalwahl 2014 soll die Reform abgeschlossen sein. mai

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