Oberscheidweiler sagt Ja zu Windkraft und zu Wittlich

Oberscheidweiler · Windkraft und Kommunalreform - über diese beiden Themen, über haben die Einwohner Oberscheidweilers gesprochen. Am Ende stimmten die Bürger mehrheitlich für drei Windkraftanlagen und für eine Angliederung nach Wittlich, sollte die VG Manderscheid nach der Kommunalreform nicht mehr weiterbestehen.

Oberscheidweiler. "Woher wisst ihr denn, was Eure Bürger wollen?", diese Frage wird Ortsbürgermeister Erhard Rosenbaum oft gestellt, wenn er sich im Sinne der Gemeinde zur Kommunalreform äußert. Damit er auf diese Frage besser antworten kann, haben er und der Gemeinderat eine Einwohnerversammlung einberufen. Dort konnten die Bürger ihre Meinung äußern. Der Ortsbürgermeister betonte, er sei für den Erhalt der Verbandsgemeinde, man solle aber trotzdem bereits jetzt für den Fall einer Zwangsfusion einen Wunsch äußern, wo man dann gerne hingehen würde. Nach einführenden Worten von Verbandsgemeindebürgermeister Wolfgang Schmitz und Ortsbürgermeister Rosenbaum waren die Bürger an der Reihe.
Kommunal Reform


Einigen ist die Verbandsgemeinde Manderscheid sehr wichtig, und sie fühlen sich ihr sehr verbunden. Anderen ist es völlig egal, wo die Verwaltung sitzt, und wieder andere fanden, dass die Reform zum Bürokratieabbau beiträgt und "die Welt nicht untergeht, wenn es die VG Manderscheid nicht mehr geben würde." Schmitz erwiderte, es sei sehr wohl wichtig, dass es die VG Manderscheid gibt. Sie sei finanziell gut aufgestellt, die Dörfer hätten sich sehr gut entwickelt, und die Ortsbürgermeister und Gemeinderäte würden in fachlichen Dingen dort gut beraten. "Glauben Sie nicht, dass alles besser wird, nur weil es größer ist", so sein Fazit. Von den anwesenden 37 Bürgern sprachen sich schließlich 34 für eine Fusion mit Wittlich aus, wenn die VG Manderscheid aufgelöst werden sollte, und drei enthielten sich.
Sachlich sprachen die Anwesenden auch über die Windenergie. Zwei Firmen sind an die Gemeinde herangetreten, die Windräder aufstellen möchten. Rosenbaum erklärte, wo es generell möglich wäre, Windräder aufzustellen, und dass er und seine Ratsmitglieder die Meinung der Bevölkerung in die weiteren Entscheidungen mit einfließen lassen wollen.
Zur finanziellen Situation erklärte er, dass rund 50 000 Euro pro Jahr und Windrad eine zusätzliche Einnahmequelle seien, "ohne dass wir gleich Dollarzeichen in die Augen kriegen".
Die Bürger hakten nach, ob bereits Standorte in Betracht gezogen worden seien, sagten, dass sie eine Solidargemeinschaft mit anderen Gemeinden kritisch sähen, und fragten, ob es die Möglichkeit gäbe, dass auch die Bürger von den Rädern profitieren könnten - dank günstigeren Stroms.
Diese Punkte will der Ortsbürgermeister mit dem Rat und im Gespräch mit den Investoren prüfen. Anschließend sprachen sich 31 Oberscheidweiler Bürger für Windräder und drei dagegen aus. Vier Bürger enthielten sich der Stimme. chb

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