Öko-Kraftwerk versorgt ganzes Schulzentrum

Bernkastel-Kues · Fünf Schulen, zwei Sporthallen sowie das Hallen- und Freizeitbad werden künftig von der fertiggestellten Heizzentrale des Schulzentrums in Bernkastel-Kues versorgt. Heute wird das umweltfreundliche 2,7-Millionen-Euro-Projekt feierlich eingeweiht.

Bernkastel-Kues. Nachwachsende Rohstoffe heißt das Zauberwort, mit dem der Kreis Bernkastel-Wittlich und die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues die Energiekosten für das Schulzentrum in Bernkastel-Kues um 15 Prozent senken wollen und sich zudem von den fossilen Rohstoffen Öl und Gas verabschieden. Eine kostspielige Investition, die sich rechnen soll.
2,7 Millionen Euro hat die umweltfreundliche Energieanlage nebst Versorgungsleitungen gekostet. 15 Prozent an Energie sollen mit dem Öko-Kraftwerk in Zukunft eingespart werden. Und gut für das Weltklima soll es auch sein - 57 Prozent weniger CO2 (Kohlendioxid) wird in die Atmosphäre gepustet.
Das Kraftwerk wird mit Holzhackschnitzeln aus Schwarzenborn (Kreis Bernkastel-Wittlich) gespeist und versorgt das Nikolaus-von-Kues-Gymnasium (mit Sporthalle), die Freiherr-vom-Stein-Realschule plus, die Berufsbildenden Schulen, die Burg-Landshut-Schule, die Hauptschule, das Hallen- und Freibad und die große Sporthalle. Die drei letztgenannten Objekte werden von der VG Bernkastel-Kues getragen, die übrigen vom Kreis. Ursprünglich waren noch eine weitere Sporthalle sowie eine Mensa geplant, die mitversorgt werden sollen.
Derzeit reicht die Mensa in der Realschule plus, um die Schüler zu versorgen. "Das ist ein ökologisch und ökonomisch guter Tag für den Landkreis Bernkastel-Wittlich. Es handelt sich dabei um ein Projekt zur nachhaltigen Verknüpfung von Ökologie und Ökonomie, das hoffentlich viele Nachahmer finden wird", sagte Landrat Gregor Eibes, der bei der Einweihungsfeier auch VG-Chef Ulf Hangert sowie Staatsministerin Eveline Lemke begrüßen kann. "Das ist ein wegweisendes Projekt für die Energieversorgung und ein großer Beitrag für die zeitgemäße Energieerzeugung unserer Verbandsgemeinde. Bei den vielen Gebäuden des Schulzentrums bot sich das einfach an", sagte Hangert.
So ein Kraftwerk braucht Platz. Der zuerst vorgesehene Standort für die Heizzentrale am unteren Schulhof der ehemaligen Hauptschule kam nicht infrage. Wie ursprünglich geplant, entsteht das Kraftwerk auf dem Schulhof des Gymnasiums. Bodengutachter vor dem Bau waren zu dem Ergebnis gekommen, dass am Standort Hauptschule die Anlage nur mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand hätte errichtet werden können. Grund: Durch den nur etwa zwei Meter tief liegenden Grundwasserspiegel hätte es Schäden an den technischen Anlagen geben können.
Der Standort am Schulhof des Gymnasiums hat aber ebenfalls einen Haken: Der Schulhof ist zu klein und muss daher erweitert werden. Die in Richtung Mosel liegende 1000 Quadratmeter große Rasenfläche wird daher 2012 in eine Schulhoffläche umgewandelt. Die Aufträge sollen noch in diesem Jahr vergeben werden. Baukosten: rund 100 000 Euro.
Die Kosten für die Heizzentrale und die umfangreiche Technik (einschließlich Versorgungsleitungen) belaufen sich auf 2,7 Millionen Euro. Eine Million Euro fließen aus dem Konjunkturprogramm II von Bund und Land als Zuschuss. Knapp 1,4 Millionen wurden zudem als zinsloses Darlehen gewährt. Die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues und der Kreis zahlen es zwischen 2012 und 2016 in 16 Raten ab — aufgeteilt je nach Verbrauch der dem Kreis und der VG gehörenden Gebäude. Der Landkreis betreibt die Anlage und stellt das erforderliche Personal. cb/zad

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