25 Jahre nach Beginn der Restaurierung Ölmühle Morbach lädt zum Mühlenfest ein
Morbach · Vor 25 Jahren hat der damalige Morbacher Ortsvorsteher Hans Jung mit der Restaurierung der Morbacher Ölmühle begonnen. Heute ist das Anwesen als kleines Schmuckstück, wo sich auch der Start zur Traumschleife Ölmühlentour befindet.
Für den ehemaligen Morbacher Ortsvorsteher Hans Jung ist der kommende Mühlentag an Pfingstmontag ein ganz besonderes Ereignis. Denn vor 25 Jahren hat er als Initiator die Renovierung der historischen Ölmühle im Morbacher Ortsteil Schmausemühle in Gang gebracht. Als die Gemeinde im Jahr zuvor das Anwesen gekauft hatte, war die Mühle in einem wenig attraktiven Zustand. Das Wohngebäude war mit Kunststoffplatten beschlagen, die Grube, in der sich das Mühlrad drehen sollte, eingefallen. Vom Wasserrad selbst war nur die Antriebswelle erhalten. „Es war viel zu machen“, sagt Jung. Ohne den Rückhalt seiner Frau hätte er dies nicht alles leisten können.
Heute präsentiert sich die Ölmühle als idyllisches Kleinod. Am Wohngebäude ist das Fachwerk freigelegt, das hölzerne Wasserrad dreht sich wieder und treibt die Rapsmühle an, die sich im Keller des Hauses befindet. Auch diese Technik konnte mit Hilfe eines Mühlenbetreibers aus Allenbach wieder hergestellt werden, so dass die Mühle als Rapsmühle funktioniert. Ebenso konnte der Backofen wieder in Betrieb genommen werden. Zudem wurde das Dach der Ölmühle neu gedeckt. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer hat Jung für das Projekt gewonnen.
Die Scheune der Ölmühle ist mit Sägen und Sensen dekoriert, im Obergeschoss befindet sich eine weitere Ausstellung landwirtschaftlicher Geräte: Zentrifugen, mit deren Hilfe aus frischer Kuhmilch einst Magermilch und Rahm und daraus wiederum Butter hergestellt wurden, die dazugehörige Butterleier und auch ein historischer Webstuhl sind nur einige der historischen Gegenstände, die dort gezeigt werden. Die Schau setzt sich auf dem Vorgelände der Ölmühle fort. Hier gibt es eine Trummsäge, mittels derer zwei Leute einst Bäume gefällt haben, ein altes Jauchefass und einen Schleifstein, wie er laut Jung früher in vielen landwirtschaftlichen Betrieben zu finden war. Wanderer, die auf der Traumschleife Ölmühlentour unterwegs sind – der Start befindet sich dort – , erhalten so nebenbei auch einen Einblick in die landwirtschaftliche Arbeit auf dem Hunsrück
„Ich habe mich persönlich darum bemüht, dass die Gemeinde die Ölmühle gekauft hat, und habe mich viel darum gekümmert“, sagt Hans Jung im Rückblick. Das Wasserrad, das die Morbacher Jürgen Thömmes und Rudi Müller 1998 ehrenamtlich gebaut hatten, musste 2022 repariert werden. Jung selbst hat dies getan, genauso wie er Bretter der Terrasse vor dem ehemaligen Wohnhaus, in dem sich heute ein kleines Büro und eine Ferienwohnung befinden, ausgetauscht hat. Und die Arbeit wird voraussichtlich nicht weniger: „Es ist viel aus Holz, man muss immer viel reparieren“, sagt Jung, der 2006 den Mühlenverein gegründet hat, um das Anwesen zu verwalten und zu unterhalten.
Doch die Mühe hat sich gelohnt, sagt Jung. „Wenn man rundum schaut, gibt es kaum eine Mühle, die die Historie der Ölgewinnung und der Landwirtschaft so zeigt“, gibt er zu bedenken. Der einzige kleine Wermutstropfen: Die Mühle selbst, die Jungs Sohn Johannes Jung an Mühlentagen schon mal vorgeführt hat, bleibt in diesem Jahr am Mühlentag stehen. Zu groß sei die Unfallgefahr, wenn sich Besuchergruppen rund um die drehenden schweren Mahlsteine bewegen.