Ohne Ausschüsse, mit Eil-Entscheidungen

Trotz vorzeitig abgebrochener Verbandsgemeinderats-Sitzung und der nicht erfolgten Besetzung von Ausschüssen geht die politische Arbeit in Thalfang weiter. In einer Eil-Entscheidung gab Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo Schadstoff-Untersuchungen an der künftigen "Realschule plus" in Auftrag.

Thalfang. (iro) Ruht wegen des abrupten Endes der konstituierenden Sitzung des Rats der Verbandsgemeinde (VG) in Thalfang das politische Geschäft? Offenbar nicht. Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo hat gemeinsam mit den drei Beigeordneten Christoph Knippel, Georg Resch (beide CDU) und Karl-Rudolf Pfeiffer (FDP) in diesen Tagen mehrere Eil-Entscheidungen verfügt. Zunächst veranlasste er die Vergabe mehrerer Aufträge für die Erweiterung der Heidenburger Kläranlage. Dieser Punkt hatte auf der Tagesordnung der Sitzung am 8. Juli gestanden.

FWG: Schadstoff-Analyse längst überfällig



Diese war vorzeitig beendet worden, als die Fraktionen von CDU, FDP und FWG den Saal verließen und das Gremium damit beschlussunfähig war.

Die Vorgehensweise von Dellwo begründete Michael Suska, Finanz- und Organisations-Chef im Thalfanger Rathaus, damit, dass Dringlichkeit geboten sei, um mögliche finanzielle und wirtschaftliche Nachteile abzuwenden. Eine weitere Eilentscheidung fällte Dellwo im Zusammenhang mit der künftigen "Realschule plus" in Thalfang. Er bringt eine Schadstoff-Untersuchung für das Schulgebäude auf den Weg. Ein besonderes Augenmerk soll auf Asbest, Polychlorierte Biphenyle (PCB), Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Holzschutzmittel, künstliche Mineralfasern und Formaldehyd gelegt werden. In dem Zusammenhang meldete sich die Freie Wählergruppe der VG Thalfang zu Wort. Sie hält die Eilentscheidung für "einsichtig und nachvollziehbar".

Das sagten Günther Persy, der Vorsitzende der Freien Wählergruppe der VG Thalfang und Richard Pestemer, der Fraktionsvorsitzende der FWG im VG-Rat in einer Presseerklärung. Allerdings hält man bei der Gruppierung Schadstoff-Untersuchungen für "längst überfällig". Offensichtlich hätten die erhöhten PCB-Werte bei Schülern und Lehrern in der Hermeskeiler Realschule zu einem Umdenken geführt. Suska bestreitet dies. Das Vorgehen sei vom Architekturbüro empfohlen worden. Die FWG bietet ungeachtet "scharfer Kontroversen" in der Vergangenheit Bürgermeister und Ratsfraktionen die "uneingeschränkte Zusammenarbeit zur Sicherung des Schulstandortes" an.

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