Ohne Förderung keine Luxusherberge

Bernkastel-Kues will mit den Bausteinen Wein und Gesundheit ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Tourismusmarkt schaffen. Dazu gehört die Modernisierung des größten Hotels der Stadt.

Bernkastel-Kues. Etwa zehn Millionen Euro wird es kosten, Bernkastel-Kues zu einer Gesundheitsoase zu machen. Das Projekt "Vino Sanitas" (Gesundheit und Wein) soll auf mehreren Säulen stehen (der TV berichtete). Die wichtigsten Bausteine: Auf dem Kueser Plateau ist ein Wellnesszentrum mit vielfältigen Sport- und Erholungsmöglichkeiten geplant. Die Kosten werden auf 5,3 Millionen Euro taxiert. Dazu werden unter anderem Zuschüsse vom Land erwartet. Schließlich hatte das Land einen Wettbewerb für Kurorte und Heilbäder ins Leben gerufen. Aus ihm ging Bernkastel-Kues wie mehrfach berichtet mit vier anderen Teilnehmern als Sieger hervor.

Die zweite Säule: Das ebenfalls auf dem Plateau liegende Hotel Moselpark soll für vier bis fünf Millionen Euro modernisiert und zu einem exklusiven Sport- und Tagungshotel umgebaut werden. Die Schwierigkeit dabei: Weil sich das größte Hotel in der Stadt (derzeit 143 Zimmer) im Besitz eines Wohnbau-Unternehmens (Fränkel AG) befindet, wird es für die Arbeiten wohl keine staatliche Förderung geben. Das glaubt zumindest der Stadtrat. Davon geht offenbar auch Peter Buck, Vorstand des in Friedrichshafen am Bodensee beheimateten Unternehmens aus.

Er habe, so Buck im Gespräch mit dem TV, eine Förderabsage bekommen, als er vor einigen Jahren eine Million Euro in die Sanierung von Zimmern investiert habe. Begründung: Der Eigentümer des Hotels müsse seinen Sitz in Rheinland-Pfalz haben, um Zuschüsse bekommen zu können.

Von Beate Schrader, Pressesprecherin im Mainzer Wirtschaftsministerium, kommt aber eine andere Aussage. "Maßgeblich ist immer der Sitz der Betriebsstätte, die gefördert werden soll." Voraussetzung für eine Förderung sei, dass der Besitzer auch der Betreiber der Immobilie sei. Über die Höhe einer möglichen Förderung macht sie keine Angaben.

Peter Buck kündigt an, weiter in die Modernisierung des Hotels zu investieren - allerdings keine fünf Millionen Euro. Solch eine Größenordnung sei nur mit einer Förderung möglich. Grundsätzlich begrüßt er das Projekt. Buck: "Man muss es aber innerhalb der nächsten zwei Jahre angehen, sonst gibt es anderswo Nachahmer."

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