Ohne Katzen fehlt was

BERGWEILER. (noj) Besonders der Winter ist eine harte Zeit für die Boten des Trierischen Volksfreundes , die dafür sorgen, dass alle Abonnenten die neuesten Nachrichten druckfrisch auf dem Tisch haben. Katharina Orthmann aus Bergweiler macht sich bereits seit 32 Jahren nachts auf, um die Zeitung auszutragen.

 Katharina Orthmann stellt seit 32 Jahren in Bergweiler den Trierischen Volksfreund zu.Foto: Nora John

Katharina Orthmann stellt seit 32 Jahren in Bergweiler den Trierischen Volksfreund zu.Foto: Nora John

Um 3.30 Uhr endet für Katharina Orthmann die Nacht. Dann geht der Radiowecker an und sie steht auf, um sich anschließend mit 98 Zeitungen auf den Weg zu machen. Für ihre Tour braucht sie normalerweise eineinhalb bis zwei Stunden. Dabei geht sie aber nicht nur durch die beleuchteten Straßen des Ortes. Insgesamt sieben Kilometer müssen zurückgelegt werden, teilweise auf unbeleuchteten Feldwegen. "Man muss aufpassen, dass man nicht hinfliegt", sagt die Fachfrau. Doch wer die Zeitung austrägt, will auch wissen, was drinsteht. Das ist bei Katharina Orthmann nicht anders. Ihr besonderes Interesse gilt dabei den Sportseiten, vor allem Artikel über Crosslauf liest sie gerne, weil da ein junger Mann aus ihrer Verwandschaft immer wieder mit seinen Erfolgen erwähnt wird. Auch Fußballberichte liest die Zeitungsbotin mit Interesse. Auch wenn sie nicht unterwegs ist, gibt es für Katharina Orthmann genug zu tun. Ihre pflegebedürftige Mutter lebt bei ihr im Haus und verlangt viel Aufmerksamkeit. Seit zwei Jahren ist die alte Dame bettlägerig und Katharina Orthmann teilt sich die Pflege mit einem ortsansässigen Pflegedienst. Auch zwei weitere Hausbewohner verlangen ihre Streicheleinheiten. Zwei Katzen tummeln sich im Wohnzimmer der Zeitungsbotin. Katharina Orthmann hat schon lange eine Vorliebe für Stubentiger. "Wenn wir keine haben, dann fehlt etwas", erzählt sie. Gerne würden die beiden Katzen sicher mit den zahlreichen Wollknäulen spielen, die bei Katharina Orthmann zu finden sind. Dafür aber hat sie eine andere Verwendung, sie strickt mit viel Sorgfalt schöne warme Wollsocken. So wird für sie die Kälte beim Zeitungsaustragen erträglich und andere freuen sich hin und wieder über eine kleine Aufmerksamkeit in Form von handgemachter Fußbekleidung.

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