Ohne Namen, aber mit viel Inspiration

Morbach · Der Morbacher Meisterchor Sine Nomine feiert das 20-jährige Bestehen mit einem Konzert in der Morbacher Baldenauhalle. Die Gründe für den Zusammenhalt des Quartetts: Das gemeinsame Hobby und die Geselligkeit untereinander.

 Die vier Sänger von Sine Nomine beim Konzert im Hunolsteiner Bauernhofcafé. Gerd Loch, Bernd Loch, Christian Hackethal und Marcus Heintel (von links). TV-Foto: Christoph Strouvelle

Die vier Sänger von Sine Nomine beim Konzert im Hunolsteiner Bauernhofcafé. Gerd Loch, Bernd Loch, Christian Hackethal und Marcus Heintel (von links). TV-Foto: Christoph Strouvelle

Morbach. Sonntagnachmittag sind im Hunolsteiner Bauernhofcafe alle Plätze besetzt. Tassen klappern, Gäste bestellen Kuchen und Getränke. Doch als sich vier Männer an einen Stehtisch stellen und ein Lied anstimmen, sind sofort alle Cafegäste ruhig, um nur keinen Ton zu verpassen.
Bei den vier Sängern handelt es sich um die Mitglieder des Morbacher Chors Sine Nomine, das bedeutet "ohne Namen."
Vor 20 Jahren hat sich der kleine Chor gebildet, als die Hoffnungen des Morbacher Gesangvereins, einen Männerchor zusammenzustellen, sich nicht erfüllt haben. Die Tenöre Bernd Loch und Gerd Loch sowie Marcus Heintel, der die zweite Bass-Stimme singt, gehören zur Gründungsbesetzung von Sine Nomine. Christian Hackethal ersetzte vor 18 Jahren den weggezogenen Marco Hille.
In den 20 Jahren seines Bestehens hat sich der Chor ohne Namen in Morbach einen großen Namen gemacht. Im Schnitt absolvieren die vier Sänger 15 Konzerte jährlich. "Die meisten Auftritte haben wir bei Privatfeiern wie Hochzeiten oder runden Geburtstagen", sagt Gerd Loch. Hinzu kommen öffentliche Konzerte wie kürzlich beim Walholz Konzertsommer oder bei Kappensitzungen.
120 Lieder im Repertoire


Insofern ist das Repertoire von Sine Nomine sehr vielseitig und umfasst geistliche und weihnachtliche Lieder, aber auch humorige Stücke wie die sogenannten "Barbershop songs", mit denen die Comedian Harmonists bekannt geworden sind. "Von Hildegard von Bingen bis zu den Bläck Föös haben wir 120 Lieder im Repertoire", sagt Hackethal. Das bedeutet eine Menge Arbeit für die vier Sänger. "Wir proben jede Woche, vor Auftritten auch dreimal, wenn es sein muss", betont Bernd Loch. Als Organist hat er die musikalische Leitung des Quartetts inne und passt die Sätze für gemischte Chöre auf die Männerbesetzung von Sine Nomine an. Loch kommt jeden Montag aus Andernach zu den Proben nach Morbach. "Jede Stimme ist nur einfach besetzt. Das ist eine Herausforderung, denn jeder von uns muss seine Stimme können", sagt Heintel. Seit 2009 ist offiziell anerkannt, dass sie Meister ihres Faches sind. Denn damals qualifizierte sich Sine Nomine zum Meisterchor, dem kleinsten in Rheinland-Pfalz.
Doch wie schaffen es die vier, so lange zusammen aktiv zu sein? Dazu gehören die gemeinsamen Interessen, das identische Hobby und die die gleiche Wellenlänge, die die vier verbindet. Hinzu kommt der Spaß am Singen.
Heintel: "Wenn eines fehlt, würde es nicht klappen." Bernd Loch vergleicht die Höhen und Tiefen im Quartett wie die in einer guten Ehe. "Wir bewältigen sie gemeinsam und kommen immer wieder zusammen."
Eine große Herausforderung für die vier war beispielsweise das Studium von Hackethal in Regensburg. Während dieser Zeit fanden die Proben sonntags statt, auch, wenn die Familien zurückstecken mussten. Seit dem vergangenen Jahr ist Sine Nomine ein Verein, weil nur Vereine Mitglied im Chorverband sein dürfen. Auch nach 20 Jahren ist ein Ende von Sine Nomine nicht abzusehen, sagen die vier Sänger unisono: "Es macht uns so viel Spaß." cst
Extra

Bei der Jubiläumsveranstaltung am Samstag, 24. August, in der Baldenauhalle präsentieren ab 18 Uhr die vier Musiker bei einer Ausstellung mit Fotos und Zeitungsartikeln einen Rückblick auf ihre gemeinsame Karriere. Um 20 Uhr beginnt das Jubiläumskonzert, an dem zahlreiche mit dem Quartett befreundete Chöre teilnehmen. Der Eintritt ist frei. cst

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