Organisationstalent mit viel Elan

Bergweiler · Seit 1987 ist Maria Molitor Vorsitzende der Frauen- und Müttergemeinschaft Bergweiler. Sie kann viel erzählen aus der Geschichte des Vereins, der 1956 gegründet wurde.

 Immer aktiv: In ihrer Freizeit beschäftigt sich Maria Molitor gerne mit Handarbeiten. TV-Foto: Nora John

Immer aktiv: In ihrer Freizeit beschäftigt sich Maria Molitor gerne mit Handarbeiten. TV-Foto: Nora John

Bergweiler. Maria Molitor freut sich auf Sonntag. Dann ist wieder Elisabethenkaffee der Katholischen Frauen- und Mütter-Gemeinschaft Bergweiler im Bürgerhaus. Es wird Kaffee und Kuchen geben, eine Tombola, und die Frauen der Gemeinde und auch aus umliegenden Dörfern werden gemütlich zusammensitzen.
Zahlreiche Fahrten


Sein eigenes Geschirr muss dieses Mal niemand mehr mitbringen. Das war nicht immer so, erinnert sich Maria Molitor. Als sie vor 35 Jahren in den Vorstand gewählt wurde, war vieles anders, erinnert sich die 74-Jährige. "Keine Frau hatte damals einen Führerschein", erzählt sie.
Da es kein Porzellan bei der Müttergemeinschaft gab, brachte eben jeder sein eigenes zu den Veranstaltungen mit. "Wir hatten viel Spaß", sagt sie trotz der schwierigen Bedingungen über diese Zeit. Es sei eine gute Gemeinschaft gewesen. Der Beitrag kostete damals zehn Pfennig für jede Frau, es gab 140 Mitglieder. "Es wurde aber auch akzeptiert, wenn jemand mal das Geld nicht hatte."
Später kam dann auch etwas Geld in die Kasse. Zum Beispiel durch den Frauenkarneval am Weiberdonnerstag. Und so konnten weitere Veranstaltungen geplant und organisiert werden.
Gerne spricht Maria Molitor auch von den vielen Fahrten, die die Frauen- und Müttergemeinschaft unternommen hat. "Wir hatten immer einen vollen Bus", erzählt sie. Und manchmal war es fast abenteuerlich. Zum Beispiel bei dem ersten von ihr organisierten Ausflug nach Verdun im Jahr 1987. Der Busfahrer kannte sich nicht aus und auch Nachfragen beim Fremdenverkehrsamt waren schwierig, weil niemand französisch sprechen konnte.
Gut angenommen wurden auch Fahrten zu Modenschauen in Saarbrücken. Diese verbanden die Bergweilerinnen auch gerne mit anderen Besichtigungen. Später gab es dann nur noch Halbtagstouren, denn die meisten Frauen waren berufstätig, erzählt Maria Molitor. Sie selbst ging ab 1977, als ihre Kinder aus dem Gröbsten raus waren, auch wieder arbeiten.
Alle Vereine haben mitgeholfen


Ein Höhepunkt in der Geschichte der Frauen- und Müttergemeinschaft war im Jahr 2004 die Renovierung der Fintenkapelle. Auch damals waren es die Damen des Ortes, die alles in die Hand nahmen und mit Hilfe von Architekt und vielen fleißigen Handwerkern das kleine Gotteshaus wieder aufbauten. Zur Feier der erfolgreichen Arbeit wurde die alljährliche Fintenkirmes am ersten Wochenende im August, die immer ebenfalls von Maria Molitor und ihren Damen organisiert wird, rund um die kleine Kapelle außerhalb des Dorfes gefeiert. "Alle Vereine haben mitgeholfen", erinnert sich Molitor.
Handarbeiten sind neben der Vereinsarbeit ein Hobby von Maria Molitor. Immer, wenn sie Zeit findet, stickt oder strickt sie. Und das nicht nur für sich. Manches von ihren Handarbeiten oder denen der anderen Frauen wird am Sonntag verlost. Andere Sachen hat sie auch schon an Bedürftige gespendet.
Im Rahmen des Elisabethennachmittags wird die langjährige Vorsitzende für ihr Engagement geehrt.

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