Kommunalreform Die alte Malborner Sehnsucht nach Hermeskeil

Malborn · Schon in den 1960er Jahren ging es um einen Wechsel. Nun könnte das im zweiten Anlauf gelingen.

 Das Land hat immer noch nicht entschieden, wo die Orte der Verbandsgemeinde Thalfang im Rahmen der Kommunalreform eingliedert werden sollen. Die Ungewissheit sorgt für immer mehr Unruhe in allen beteiligten Kommunen.

Das Land hat immer noch nicht entschieden, wo die Orte der Verbandsgemeinde Thalfang im Rahmen der Kommunalreform eingliedert werden sollen. Die Ungewissheit sorgt für immer mehr Unruhe in allen beteiligten Kommunen.

Foto: TV/Christoph Strouvelle

Malborn ist mit seinen 1325 Einwohnern die zweitgrößte Kommune in der Verbandsgemeinde Thalfang. Nur deren Zentralort, Thalfang selbst, hat mehr Einwohner: 1810. Flächenmäßig ist Malborn sogar mit 26 Quadratkilometern ganz vorne, Thalfang hat nur knapp 20 Quadratkilometer. Malborn hat sich mit seinem Ortsteil Thiergarten in der Diskussion um die Kommunalreform von Anfang an in Richtung Verbandsgemeinde Hermeskeil positioniert (der TV berichtete mehrfach).

Im Rahmen dieser noch anstehenden Reform hat sich der Rat der Gemeinde, die bislang zur Verbandsgemeinde Thalfang gehört, für einen Wechsel nach Hermeskeil ausgesprochen.

Die Alternative, der Wechsel zur Einheitsgemeinde Morbach, kommt für die Gemeinde im Süden der VG nicht infrage. Die Ausrichtung nach Hermeskeil hat sogar einen historischen Hintergrund, wie ein Blick ins TV-Archiv zeigt.

Das bestätigte unlängst auch Malborns Ortsbürgermeisterin Petra Claudia Hogh. Der Wunsch, der Verbandsgemeinde Hermeskeil anzugehören, habe demnach eine lange Geschichte, die nun im Rahmen der Kommunalreform Realität werden könnte.

Wie das TV-Archiv verrät, hatte bereits 1967 der Malborner Gemeinderat einen Antrag auf „Ausgliederung  aus dem Amtsbezirk Thalfang und dem Kreisverband  Bernkastel und auf Eingliederung in den Amtsbezirk Hermeskeil und in den Kreisverband Trier-Land“ gestellt.
Obwohl damals der Gemeinderat aus zwei Parteien und weiteren Wählergruppen bestand, wurde dieser Umgliederungsantrag von zwölf Gemeinderatsmitgliedern und dem damaligen Ortsbürgermeister einstimmig unterschrieben.

Dieser Antrag wurde damit begründet, dass Hermeskeil für Malborn eine wichtige Rolle als Einkaufszentrum und als Schulstandort habe.

Dabei ging es auch um die laufenden Schul- und Verwaltungsreformen, die zwischen den Jahren  1966 und 1972 in Rheinland-Pfalz realisiert wurden.
Die ehemaligen Volksschulen sollten nach und nach in Grundschulen umgewandelt werden. Parallel dazu sollten eigenständige Hauptschulen gegründet werden. Deshalb machte sich der Gemeinderat dafür stark, Malborn an die mehrzügige Hauptschule in Hermeskeil anstatt nach Thalfang anzuschließen.
Die Bezirksregierung in Trier legte jedoch fest, dass die Schüler des neunten Schuljahres der Volksschule Thiergarten in der katholischen Volksschule Thalfang eingeschult werden.

Die Eltern verfassten eine Resolution für die Aufnahme der Malborner Schüler an der Hermeskeiler Schule. Malborn musste jedoch bei Thalfang bleiben, zumal ohne die damals rund 1500 Einwohner Malborns das ehemalige Amt mit seinen 16 Gemeinden nur 5812 Einwohner gezählt hätte. Damit wäre die Richtgröße einer Verbandsgemeinde mit 7500 Einwohnern unterschritten gewesen.

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