Pamina und Papagena

BERNKASTEL-KUES. Die Schulgemeinschaft der Burg-Landshut-Schule (Schule für Lernbehinderte) überraschte das Publikum mit einer bezaubernden Aufführung von Wolfgang Amadeus Mozarts "Die Zauberflöte".

Der Mehrzweckraum war brechend voll, als der Komponist Amadeus Mozart höchstpersönlich in der Burg-Landshut-Schule zu Gast war und ein musikalisches "Geschenk" aus eigener Feder mitbrachte. Er entführte das Publikum ins Morgenland und wünschte viel Vergnügen bei seinem schönsten Musikmärchen "Die Zauberflöte". Die Zuhörer ließen sich gerne "verzaubern" - nicht nur von Taminos Flöte, sondern auch von den darstellerischen Leistungen der Schauspieler. Eine Flötengruppe stimmte ein auf die Weihnachtsfeier, eine Veranstaltung, die seit 20 Jahren Tradition an der Schule hat. In diesem Jahr wurde zu Ehren Mozarts eine seiner großen Opern aufgeführt. Die Lehrerinnen Roswitha Rebel und Monika Ritter-Wagner waren für Musik und Text verantwortlich. So lag für die Mitwirkenden aus den neun Klassenstufen eine "Oper" vor, die aus zwei Vorlagen in gestraffte "kindgerechte" Form überarbeitet wurde. Der Konrektor (Sarastro) und eine Mutter (Königin der Nacht) ergänzten die Darstellertruppe. Die großen und kleinen Zuschauer hatten Spaß am Geschehen auf der Bühne. Sie fieberten mit Tamino und Pamina mit, sie lachten herzhaft über den witzigen Papageno mit Vogelkäfig und Glockenspiel und freuten sich mit ihm über sein Weibchen Papagena, sie waren beeindruckt von Feuer- und Wasser- "Tanz" und staunten über die beiden wunderbaren Bühnenbilder, die eintreten ließen in das Reich der "Königin de Nacht" und den Palast des Sarastro.Anspruchsvolles Werk

Ob Sprecher und Schlagzeuger, Schlange und wilde Tiere, Knabe, der Wächter Monostatos oder die Geharnichten - die Schauspieler gaben ihr Bestes und begeisterten mit der Charakterisierung der unterschiedlichen Rollen. So war nicht nur das Bild der Königintochter "bezaubernd schön". Die gesamte Aufführung, die auch aufgrund ihrer "Original"-Musikausschnitte, passender Requisiten und Kostüme sowie fantastischer Lichteffekte beeindruckte, wurde mit viel Beifall belohnt. "Nichts geht ohne Mut, wenn man etwas erreichen will" - dies gab Sarastro den beiden Verliebten mit auf ihren gefährlichen "Prüfungsweg" durch Wasser und Feuer. Mut haben auch die Schüler der Burg-Landshut-Schule bewiesen, als sie sich an dies anspruchsvolle Werk trauten. Sonderschulrektor Jürgen von Randow dankte allen Beteiligten auf, vor und hinter der Bühne: "Sie alle können stolz sein auf diese Aufführung." Für die Schüler sei dies eine Supersache gewesen, betonte Roswitha Rebel. Es sei im Rahmen der schulischen Fördermaßnahmen sehr wichtig, Kindern und Jugendlichen eine Bühne zu bieten, wo sie ihre Stärken ausspielen könnten. Ausdauer und Durchhaltevermögen wurden ebenso geschult, wie die Schauspiel- und Sprech-Fähigkeiten. "Ganz wichtig ist dieses Erfolgserlebnis, das unsere Schüler auf der Bühne zusammen mit ihren Eltern als Zuschauer erlebten", unterstrich Rebel. Der Förderverein dankte den Darstellern für die große Leistung mit einem Gutschein für einen gemeinsamen Restaurant-Besuch. Im Januar 2007 ist eine Aufführung für die Förderschule in Wittlich vorgesehen und ein weiterer Opern-Termin für die Öffentlichkeit geplant.

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