Panflötenklänge in der Briktiuskirche

Der moldawische Panflötist Roman Kazak und sein Begleiter am E-Piano, Wladimir Steba, machten auf ihrer Konzertreise durch Europa auch Station in der Kueser Pfarrkirche St. Briktius. Der exotische Klang der Panflöte begeisterte das Publikum - auch wenn nur wenig Musikfreunde die Konzertstunde erlebten.

Bernkastel-Kues. (mbl) Das war einmalig. Nicht nur das Konzert, das die Zuhörer in die fantastische Welt der Panflöte entführte. Einmalig war auch, dass die beiden Instrumentalisten vor fast leeren Bänken spielten. Da stellt sich die Frage, wieso in einer vielbesuchten Touristenstadt, wo zudem jede Menge musik- und sangesfreudige Menschen leben, ein solches Konzertereignis auf derart geringes Interesse stößt. Schade jedenfalls für all diejenigen, die sich den Hörgenuss entgehen ließen. Denn der junge Moldawier Roman Kazak erwies sich als exzellenter Panflötist. Von den Medien hochgelobt als "Prince of Pan" machte er diesem Namen alle Ehre. Das Programm wechselte zwischen klassischen Werken von Bach bis Schubert, Mozart bis Liszt sowie volkstümlichen Weisen und Liedern aus Kazaks Heimat. Dabei verlangte Kazak seiner Panflöte alles ab: Ob freudig oder melancholisch, konzertant oder volkstümlich - Kazak brillierte mit seinen Darbietungen und erntete viel Beifall. Von virtuosem Spiel in atemberaubender Schnelligkeit, schnellem Wechsel zwischen Stakkato und Legato, einfühlsamen Volksweisen und Hirtenliedern voller Sehnsucht war die vielseitige Programmfolge der aktuellen Europatournee "Fantasien der Panflöte" geprägt. Die beiden Instrumentalisten ergänzten sich hervorragend, wobei Pianist Steba das harmonische und auch spannende Fundament für die Flötentöne bot.

Für deutsche Ohren ein exotisches Instrument, wird die Panflöte in Kazaks Heimat sogar im Nationalorchester gespielt. Diese Hirtenflöte der Antike besteht aus mehreren, verschieden langen Längsflöten und geht zurück auf den Hirtengott Pan. Er hatte sich so sehr in die Nymphe Syrinx verliebt, dass diese sich seiner Verfolgung nur durch Verwandlung in ein Schilfrohr entziehen konnte. Aus diesem Rohr schnitzte Pan dann eine Flöte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort