Verkehr Schmerzhafte Panne beim Wittlicher Rufbus

Wittlich · Ein 66-jähriger Wittlicher will mit dem Bürgermobil zu einem Operationstermin ins Krankenhaus fahren. Der Bus kommt nicht, dafür später aber der Krankenwagen.

  Der Rufbus befördert Wittlicher auf Bestellung durch die Stadt. Ein Ehepaar wartete allerdings vergebens auf ihn. 

Der Rufbus befördert Wittlicher auf Bestellung durch die Stadt. Ein Ehepaar wartete allerdings vergebens auf ihn. 

Foto: klaus kimmling

Was war am Montag, 19. März, in der Zentrale des Wittlicher Rufbusses los? Das fragen sich Viola Brose (61) und ihr Mann Dieter (66). Diese hatten den Rufbus für Montag, 19. März, zum Marktplatz bestellt.

Panne „Wir hatten den Abholtermin schon  eine Woche zuvor telefonisch vereinbart. Mein Mann Dieter hatte einen Operationstermin im Wittlicher Krankenhaus, weil er solche Rückenschmerzen hatte“, sagt Viola Brose. „Die Zentrale hatte uns damals am Telefon noch gesagt, der Bus käme auf jeden Fall, wir bräuchten uns telefonisch nicht mehr zu melden. Deshalb hatten wir uns darauf verlassen.“

Zum vereinbarten Zeitpunkt am Montag, 19. März, um 10.45 Uhr  habe sie sich dann mit ihrem Gatten von der Burgstraße zum Marktplatz begeben. „Wir waren sogar schon eine Viertelstunde früher da. Aber der Bus kam einfach nicht. Es hat sich auch niemand bei uns gemeldet, um den Termin abzusagen“, erzählt Brose. „Mein Mann hatte extreme Rückenschmerzen und konnte kaum noch stehen, laufen oder sitzen.“

Sie habe dann versucht, über ihr Mobiltelefon die Rufbuszentrale unter der Telefonnummer 06571/17299 zu erreichen. „Aber da hat niemand abgehoben. Ich hing ewig in einer Warteschleife. Das war heftig, weil mein Mann  kaum noch stehen konnte.“ Daher habe sie schließlich den Krankenwagen gerufen, sagt Viola Brose, der ihren Mann dann am Wittlicher Marktplatz abgeholt habe.

Sie habe erst gegen 13.30 Uhr, also zweieinhalb Stunden später, wieder jemanden in der „Fahrtwunschzentrale“ erreicht. Wie in der Rufbusbroschüre der Stadt Wittlich vermerkt, sollte diese aber eigentlich  montags bis freitags von sieben bis 18 Uhr durchgehend erreichbar sein.

Ursache Nicht der Rufbus hatte eine Panne, wie man hätte annehmen können. Auf TV-Nachfrage erklärt Jan Mußweiler, Fachbereichsleiter bei der Stadt Wittlich und zuständig für den Rufbus: „Es gab einen Systemausfall.“ Zu diesem Systemausfall kam es jedoch nicht in Wittlich, sondern in der Mainzer Fahrtwunschzentrale. Denn für die Terminkoordination ist die  Zentrale der Deutschen Bahn (DB) Regiobus Rhein-Mosel in Mainz verantwortlich. Wer die Wittlicher Rufbusnummer wählt, der wird automatisch mit diesem Servicecenter verbunden.

Entschuldigung Die Pressestelle der Deutschen Bahn erklärt den Vorfall wie folgt: „Leider gab es bei DB Regio-Bus, Bereich Mitte, am Montag, den 19. März, vormittags einen Ausfall der zentralen IT Systeme. Dieser Ausfall hatte bedauerlicherweise auch Auswirkungen auf unser Dispositionssystem für den Rufbus Wittlich und auf unsere Telefonanlage.“ Der Systemausfall sei gegen 11.40 Uhr behoben worden, schreibt die Pressestelle. „Leider konnten wir nicht alle bis dahin gebuchten Kunden zurückverfolgen und kontaktieren. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten. Wir werden uns mit dem betroffenen Ehepaar noch einmal in Verbindung setzen.“

Reaktion „Der Rufbus ist ja  eine feine Sache“, sagt Viola Brose, die mit ihrem Mann vergeblich auf den Rufbus gewartet hatte. „Aber wenn wir nochmal einen wichtigen Termin haben, werden wir uns wohl eher einen Taxi rufen.“

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