Panzer beißt auf Granit

BERNKASTEL-KUES. (urs) Als echte Nervensäge hatte Paul Panzer in der Mosellandhalle die Lacher auf seiner Seite. Dennoch waren nicht alle der fast 300 Besucher von seinem Auftritt begeistert.

"Ich find, die Anrufe waren besser", war eine 19-Jährige aus Bernkastel-Kues etwas enttäuscht, obwohl auch "ein paar gute Sachen" dabei seien. "Der erste Panzer war gut, aber hier der ist langweilig", pflichtete ihr Vater bei, der sich Episoden wie die beim Hörgeräte-Akustiker wünschte. Dies hier seien "langatmige Monologe - da fehlt so ein bisschen der Esprit" bedauert der 47-Jährige. "Aber er sieht gut aus", stellte die Tochter fest und räumte ein, dass sie nur allzu gern wüsste, ob der Bauch unter dem schrill gemusterten Hemd echt ist. Für Christian Petry und Sascha Schettgen aus Longkamp gab es dagegen keinen Zweifel. "Es ist alles gut, was er bringt", waren sich die beiden nach der ersten Halbzeit mit Paul Panzer, den sie zum ersten Mal live erlebten, einig. Norman, zwölf Jahre alt und einer von vielen jungen Fans unter den knapp 300 Zuhörern im Saal, sah das nicht anders. Was ihm an Paul Panzer gefalle, sei vor allem dessen Stimme. Allein schon, wie er immer "riechtisch" sage, amüsiert sich der Junge königlich. Am Besten findet er aber die Schusseligkeit der Genarrten. Konkret, "dass die Leute oft dumm sind und nie auflegen, sondern immer ganz lange dran bleiben".Kaninchenmist-Tipp verfängt nicht

Doch genau das ist die Spezialität der Telefon-Nervensäge von Radio RPR eins. Mit unaufschiebbaren Problemen und absolut dämlichen Fragen terrorisiert er seine Opfer, bis diese schier verzweifeln, anstatt ihm, wie nur in seltenen Fällen geschehen, mit den eigenen Waffen zu schlagen. In der Mosellandhalle wartete Panzer zum Beispiel mit Tipps für Käufer von nicht erfolgreichen Schlankheitsmitteln auf. Seine Idee, die leeren Packungen mit Kaninchenmist zu füllen und diese samt Etikett des Vertreibers in dessen Vertriebsgebiet anzubieten, stieß in diesem Fall bei dem Genervten aber ausnahmsweise auf Granit. Schließlich setzt Panzer seine Drohungen eigentlich nie um.

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