Papa Afrika trifft das deutsche Staatsoberhaupt

Morbach/Bamako · Eine kleine Delegation der Mali-Hilfe besucht jedes Jahr ihre Projekte in Bamako und anderen Dörfer des Landes. Diesmal gab es für Peter und Inge Brucker aus Longkamp eine besondere Begegnung: Sie trafen Bundespräsident Joachim Gauck.

 Peter Brucker

Peter Brucker

Foto: privat

Peter Brucker, Vorsitzender der Morbacher Mali-Hilfe, ist für ein Treffen mit dem Bundespräsidenten Joachim Gauck weit gereist. Die Begegnung Bruckers mit dem deutschen Staatsoberhaupt fand nämlich in Bamako statt, der Hauptstadt des westafrikanischen Landes. Bei seinem Kurzbesuch in der Republik Mali zollte Gauck den deutschen Soldaten und den Zivilisten, die sich seit vielen Jahren für das Land engagieren, Respekt. Die Deutschen haben laut Gauck auch "Fußabdrücke hinterlassen bei der zivilen Entwicklungszusammenarbeit".

Der Anlass der Begegnung: Bei einem Empfang der deutschen Botschaft traf sich Gauck mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen und Stiftungen, unter ihnen das Ehepaar Peter und Inge Brucker aus Longkamp. Während Gauck nach Angaben Bruckers nach sieben Stunden aus Sicherheitsgründen wieder abflog, weil für den ersten Mann im deutschen Staat eine Übernachtung als zu gefährlich angesehen worden sei, bleiben die Bruckers noch einige Tage. Sie sind im Rahmen ihrer jährlichen Betreuungsreise unterwegs und besuchen Projekte der Mali-Hilfe in verschiedenen Orten.

Zum Beispiel in Kokounkoutou in der Region Kayes. Der Ort ist auch in Bernkastel-Kues bekannt. Das dortige Gymnasium hat sich mit Benefizläufen für das abgelegene Dorf engagiert. Inzwischen hat dieses laut Brucker eine "gute Infrastruktur mit Schule und Lehrerwohnungen, Krankenstation mit Wohnungen für das Personal und neuen Brunnen". Dieses Mal hat die Delegation der Mali-Hilfe dort eine Geburtsstation eröffnet. Die nächste Station war Bougouni. Es liegt 200 Kilometer südlich von Bamako. Dort gibt es seit drei Jahren eine Schule für Waisenkinder. Aus einer Klasse mit 50 Kindern sind laut Brucker, der in Mali auch "Papa Afrika" genannt wird, drei Klassen mit mehr als 200 Kindern geworden. Die Schule ist nach dem ehemaligen Grundschulleiter aus Deutschland benannt. Ziel der Zwischenstation in Bougouni sei es auch gewesen zu erreichen, dass die dortige Gemeinde der Schule eine angemessene Wasserversorgung garantiere.

"Wir helfen, so gut es geht, um den Menschen lebenswerte Bedingungen in ihrer Heimat zu ermöglichen", schreibt Brucker in einer Pressemitteilung, die er vor Reiseantritt versandt hat. Doch auch aus Mali hat er sich bereits gemeldet. Die Begegnung mit Gauck in Bamako war ihm offenbar wichtig. "Es war für mich, die Menschen und unsere Arbeit in Mali eine große Ehre", mit dem Bundespräsidenten sprechen und die Arbeit der Mali-Hilfe vorstellen zu können, schreibt er von unterwegs.

Die Mali-Hilfe unterstützt gemeinsam mit dem Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit Selbsthilfe-Projekte in Westafrika. In fast 28 Jahren hat der gemeinnützige Verein mehr als 160 Projekte realisiert, darunter Schulen, Entbindungs- und Krankenstationen, Brunnen und Pflanzgärten. Die Mali-Hilfe hat rund 250 Mitglieder. Der Vorsitzende ist Peter Brucker. Die nächsten Benefizveranstaltungen sind der 28. ökumenische Hungermarsch am Sonntag, 6. März, von Merscheid nach Gutenthal und am Samstag, 9. April, 19.30 Uhr, ein besonderes Orgelkonzert mit Friedemund Stihler und dem Gastchor "vox in viam" in der Pfarrkirche St. Andreas in Longkamp. Weitere Infos gibt es im Internet unter der Adresse mali-hilfe.de

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