Paris – Hundheim – Madeira

MORBACH-HUNDHEIM. (urs) Eine Woche lang gastiert die "Malta Biennale" mit prämierten Kunstobjekten von Künstlern aus 105 Ländern in der Hundheimer Eulengasse.

Ein roter Teppich weist den Weg vorbei an der maltesischen Nationalflagge. Begrenzt von Kerzenlicht geleitet er die Besucher der Vernissage zu den hell erleuchteten Räumen. Dort erwarten sie Gemälde und Skulpturen internationaler Künstler, aber auch Inszenierungen, Illuminationen, Poesie und Musik. Kein Zweifel: Mitten in Hundheim, das an diesem Wochenende seine St. Rochus-Kirmes feiert, hat sich internationales Flair etabliert. Anlass ist die "Biennale Malta 2005", die für eine Woche im "Atelier K18" von R.O. Schabbach Halt macht. Der Morbacher Ortsteil Hundheim rangiert mit Düsseldorf neben Ausstellungsorten wie Paris, Verona und Madeira. Auch Libyen ist eine der Stationen der 1995 auf der Mittelmeerinsel begründeten "Malta Biennale". Bei dieser zeigen Künstler aus 105 Ländern ihre prämierten Arbeiten aus Bereichen wie Malerei, Skulpturen, Fotografie oder Performance. Darunter auch eine Wittlicherin. Stephanie Bauer hatte mit ihren Bleiverglasungen in der Kategorie "Installation" die Nase vorn. Die Vernissage findet großen Anklang. "Ich war überrascht", gesteht Rosi Weber aus Rapperath. "Es wurden so verschiedene Sachen gezeigt, viele Künstler haben was vorgeführt." Sehr gut gefallen habe ihr die Performance von Schabbach, der Durchblicke schuf. "Eine Performance der anderen Art", wie der Künstler Kirmes-Begleitmusik und Einflugschneisenlärm humorvoll kommentierte. Gelungen fand Weber auch die Darbietung der Designerin Eun-Hee Choi-Rupprecht und Rena Bachs Gedichte. Schabbachs Onkel, Rudolf-Vitus, plauderte über die Familien-Geschichte, die er mit Liebesbriefen in Herzform und Sütterlinschrift ausmalte. "Er hat sogar ein Lied aus dem 17. Jahrhundert vorgetragen", erzählt Gitte Eulenberg-Herz. Als Hundheimerin fand sie schade, dass so wenige aus dem Ort da waren. Die Einführung hielt die Präsidentin der Malta Biennale, Dame Francoise Tempra. Die jüngst zur Senatorin der Akademie St. Nikolaus ernannte Kunsthistorikerin hält große Stücke auf ihren Vize-Präsidenten R.O.Schabbach, der in der Region ein kulturelles Zentrum geschaffen habe. Jungen Künstlern, die er fördere, eröffne er neue Perspektiven. Den Einfluss, den er habe und einbringe, bezeichnete sie als "Schabbachismus". Info: Telefon: 0172 2553505.

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