Parkplätze ja - Begrünung nein

Der Ausbau einer Straße kostet Geld, auch das der Anlieger. Während der zweiten Bürgerversammlung im Alten Rathaus, bei der es um die Gestaltung des Pleiner Wegs ging, sprach sich ein Großteil der Anwohner für eine einfache und möglichst preiswerte Gestaltung aus.

 Einigkeit herrschte bei der Einsicht, dass der Pleiner Weg saniert werden muss. Über die Gestaltung aber gehen die Meinungen auseinander. TV-Foto: Nora John

Einigkeit herrschte bei der Einsicht, dass der Pleiner Weg saniert werden muss. Über die Gestaltung aber gehen die Meinungen auseinander. TV-Foto: Nora John

Wittlich. (noj) Das Interesse der Anlieger des Pleiner Wegs an den Plänen für die Neugestaltung ist groß. Karl Daus von der Stadtverwaltung begrüßte eine große Zahl von Anwohnern und auch einige Mitglieder des Bauausschusses im voll besetzen Saal des Alten Rathauses. Vor Beginn der teilweise heftigen Diskussion erinnerte Daus noch einmal daran, dass sich die Anlieger bei der ersten Versammlung gegen einen Ausbau mit Grünflächen und Verschwenkungen ausgesprochen hätten. Dennoch sei der Bauausschuss und daraufhin auch der Stadtrat der Meinung gewesen, dass die Einrichtung von Parkbuchten und die Verschwenkungen beibehalten werden sollten. Allein bei der Bepflanzung sei man von der ursprünglichen Planung abgewichen. Der Stadtratsbeschluss habe aber aufgehoben werden müssen, da ein Ratsmitglied trotz Sonderinteressen mitgestimmt habe. Bevor die Planung ein zweites Mal im Bauausschuss beraten wurde, habe es Einspruch von den Bürgern gegeben.

Daus machte deutlich, dass er davon ausgehe, dass die Gremien die Planung mit den Verschwenkungen beibehalten wollen. Die Anwohner hätten durch die Ablehnung der vorgestellten Pläne die Chance für Veränderung bei Details verspielt. Thomas Pitsch vom Ingenieurbüro Max und Reihsner stellte die Planung ein zweites Mal vor. Im Unterschied zum jetzigen Straßenbild soll die Asphaltdecke nicht bis zu den Gehwegen durchgezogen werden, sondern Parkflächen sollten mit Pflastersteinen ausgewiesen werden. Diese Parkflächen sollen abwechselnd links und rechts angeordnet werden, um so auch eine Verkehrsberuhigung zu erreichen. Außerdem plane man, bei den Einmündungen vom oberen und unteren Bürgerwehr den Gehweg durchzuziehen. Die Begrünung habe man auf kleine Pflanzbeete mit Bodendeckern reduziert und nur an den Stellen eingeplant, an denen ohnehin nicht geparkt werden könne.

Pitsch widersprach der Ansicht, dass der Ausbau mit den Pflastersteinen teurer sei als mit Asphalt. Der Unterschied belaufe sich, wie Daus sagte, auf 1000 bis 1500 Euro bei Gesamtkosten von 1,25 Millionen Euro.

Im Verlauf der Diskussion wurde deutlich, dass den Anwohnern der Erhalt der Parkplätze besonders am Herzen liegt. Hans-Günter Ludwig hatte sich mit einigen Anwohnern im Vorfeld zusammengesetzt und trug einige Punkte vor. Die Anzahl der Parkplätze müsse erhalten bleiben. "Blumenbeete sind nicht nötig" sagte er und erhielt dafür Applaus. Er führte unter anderem die Folgekosten für die Pflege an Begründung an. Michael Weinsberg ging noch einmal auf die Kosten ein. Er rechnete vor, dass mit der von den Anliegern gewünschten einfachen Bauweise die Kosten auf 800 000 Euro gesenkt werden könnten, was Karl Daus jedoch bezweifelte.

Einer der Anlieger warb für einen Kompromiss, der zwar Verschwenkungen zur Verkehrsberuhigung vorsieht, diese sollten aber nicht mit Pflastersteinen, sondern mit Farbe gekennzeichnet werden.

Doch es gab auch andere Meinungen. Ein Anwohner sprach sich für eine ansprechende Gestaltung der Straße aus, für die er auch zu zahlen bereit sei. Auf die vielen Jahre gesehen, die er noch im Pleiner Weg zu wohnen gedenke, sei dies vertretbar.

Auch Mitglieder des Bauausschusses schalteten sich in die Diskussion ein. Hans Gaß (SPD) schlug vor, eine Alternativausschreibung zu machen, mit der dann genau geklärt werden könne, ob der Ausbau ohne die Pflastersteine billiger sei.

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