Parkplatzsituation Parkraum für die Anwohner

Bernkastel-Kues · Im Stadtteil Bernkastel soll die Situation verbessert werden. Der Bau von Parkäusern wird allerdings eine Utopie bleiben. Mittelfristig geht der Blick auch in den Stadtteil Kues.

 Hinterm Graben soll nur noch Anwohner parken dürfen.

Hinterm Graben soll nur noch Anwohner parken dürfen.

Foto: Klaus Kimmling/klaus kimmling

Parken in Bernkastel-Kues bleibt, zumindest in vielen Zeiten und Bereichen, eine Frage des Glücks. Die enge Bernkasteler Altstadt weist kaum Flächen auf und auch im Stadtteil Kues kann die Suche nach einem freien Platz zur Geduldsprobe werden. Und da spielt es keine Rolle, ob Mann oder Frau, im Besitz eines Parkscheins ist oder nicht. Eine grundlegende Verbesserung der Situation wird es wohl aufgrund der baulichen Voraussetzungen nicht geben (können). Die von Bürgern bei einem Workshop Anfang Februar ins Feld geführte Ideen für ein Parkhaus, haben keine Chance auf Verwirklichung.

Ein schon vor mehr als 20 Jahren ins Auge gefasstes Parkhaus am Stadtausgang in Richtung Graach ist wegen der Baukosten (mehr als zehn Millionen Euro für 500 Plätze) nicht stemmbar. Pläne für ein Parkhaus in der Grabenstraße können verworfen werden, weil der Flächeneigentümer auf die Stopptaste gedrückt hat. Und Pläne für ein Parkhaus an der Burgstraße im Bereich des Tunnels werden gar nicht erst entworfen, weil das Gelände an ein Biotop grenzt.

Parkbuchten an der B 53 (Stadtausgang Richtung Graach) scheitern, weil es zu gefährlich ist an der Bundesstraße zu parken und es keine Wendemöglichkeit gibt. Auch einige andere Ideen lassen sich nicht umsetzen. All das hat die Entwicklungsagentur seit dem Bürgerworkshop herausgefunden und recherchiert.

Besser sieht es beim Anwohnerparken, einem zweiten zentralen Thema, aus. Die CDU hatte gleich nach der Veranstaltung angekündigt, daraus einen Punkt für die kommunale Politik zu machen.

Kerstin Leisen und Bianca Waters von der Entwicklungsagentur haben sich Gedanken gemacht. Hinterm Graben könnte eine Parkzone nur für Anwohner entstehen. Dort parken derzeit meist Urlauber, die die Gebühren auf dem Moselparkplatz sparen möchten. Wer genau berechtigt sein wird sein Fahrzeug da abzustellen, steht noch nicht fest.

In der Burgstraße, in Höhe der Heilig-Geistkirche und des Friedhofs, könnte ein ähnliches Modell greifen. Hier sollen aber auch eventuell Kurzparker, zum Beispiel Friedhofsbesucher zum Zuge kommen. „Trotz eines Ausweises wird es aber kein Recht auf einen Parkplatz geben“, betont Kerstin Leisen in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Hintergrund: Es ist zu erwarten, dass es mehr Interessenten als Plätze gibt. „Damit können wir aber leben“, sagt Anwohner Hans-Walter Zyber. Er kämpft für eine Verbesserung der Situation, weiß aber, dass es keine Lösung gibt, die keine Wünsche offen lässt.

Klar ist: Es gibt noch mehr zu tun in der Stadt. Der Haupt- und Finanzausschuss ist sich aber einig, dass  im Stadtteil Bernkastel begonnen werden soll. In einem zweiten Schritt könne dann geschaut werden, ob es auch in Kues Verbesserungen geben kann, sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Port (CDU). Dort beschwert sich Jörg Pauly, dass er 90 Euro für einen Parkausweis bezahlen muss, vor seiner Wohnung in der Gartenstraße aber nicht immer Platz findet, weil in der Nähe Ärzte, Geschäfte und Behörden sind. Mit dem Ausweis könne er zwar überall in der Stadt parken, aber das helfe ihm nicht.

Pauly hat seine Sichtweise an alle Mitglieder des Stadtrates geschickt, aber nur von zwei Personen  eine Antwort bekommen. „Das ist schon traurig“, sagt er. Wohl auch deshalb mahnt Stadtratsmitglied Bernd Gelz (SPD), über den Stadtteil Bernkastel hinauszuschauen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort