"Perle im Herzen Europas" feiert stolzes Jubiläum

TRABEN-TRARBACH. Am Freitag waren auf den Tag genau 100 Jahre vergangen, dass sich die Landgemeinde Traben und die Stadtgemeinde Trarbach zur Doppelstadt vereinigten. Das große Jubiläum feierte die Stadt mit einem würdigen Festakt. Dieser war Auftakt einer Reihe weiterer Festveranstaltungen in diesem Jahr.

 Lob und Anerkennung für eine stolze Stadt (von links): ADD-Präsident Josef Peter Mertes, Ehrenbürger Wolfgang Langguth, Landrätin Beate Läsch-Weber, Stadtbürgermeister Alois Weber, Innenminister Walter Zuber, Gemeindepräsident Beat Frey aus Wangen und VG-Chef Ulrich Weisgerber.Foto: Winfried Simon

Lob und Anerkennung für eine stolze Stadt (von links): ADD-Präsident Josef Peter Mertes, Ehrenbürger Wolfgang Langguth, Landrätin Beate Läsch-Weber, Stadtbürgermeister Alois Weber, Innenminister Walter Zuber, Gemeindepräsident Beat Frey aus Wangen und VG-Chef Ulrich Weisgerber.Foto: Winfried Simon

Minister, Abgeordnete, Ehrenbürger, Bürgermeister, Räte, Offiziere, Freunde aus der Partnergemeinde, Gönner der Stadt, natürlich zahlreiche "gewöhnliche" Bürger und sogar der Erbauer der berühmten Jugendstilbauten der Stadt, Bruno Möhring, gaben sich am Freitagabend in der Loretta-Halle die Ehre. Möhring natürlich nicht leibhaftig, sondern wunderbar dargestellt von Klaus Holzschneider. Ihm und Museumswart Christof Krieger gelang es vorzüglich, mit amüsanten Anekdoten aus der "guten alten Zeit" eine würdige Festveranstaltung witzig und gleichzeitig lehrreich zu umrahmen. Gastgeber Stadtbürgermeister Alois Weber trat nach dem Sektempfang, an dem zahlreiche Bürgerinnen und Bürger teilnahmen, als Erster ans Rednerpult und begrüßte die Ehrengäste. Unter ihnen auch Krimhild Gendebien, Enkeltochter des Beigeordneten Moritz Castendyk, der vor 100 Jahren als Vertreter der Stadtgemeinde Trarbach die Verhandlungen mit Traben führte. "Auf eine stolze und bewegte Geschichte kann die Stadt zurückblicken" - eine Aussage, die nicht nur von Weber, sondern von allen Rednern nach ihm betont wurde. Traben und Trarbach zu vereinen - vor 100 Jahren war das kein einfaches Unterfangen. VG-Bürgermeister Ulrich Weisgerber stellte schmunzelnd fest, dass nach einer gewissen Frist zwischen den Stadtteilen sogar wieder geheiratet wurde. Es sei gelungen widerstrebende Partner in Vernunft und Gemeinschaft zu binden, sagte Weber. Dabei habe weder der eine noch der andere Teil seine Identität verloren. Wesentlich dazu beigetragen habe der Bürgersinn und das Engagement der Vereine. Innenminister Walter Zuber bezeichnete Traben-Trarbach als eine moderne und attraktive Stadt. Sanierung Alter Bahnhof, Loretta-Halle, Sanierung Brückentor und Stadtturm - dies alles seien beachtliche Verbesserungen für die Stadt. Beat Frey, Gemeindepräsident der schweizerischen Partnergemeinde Wangen, war mit dem gesamten Gemeinderat angereist. Er betonte den Respekt gegenüber weitsichtigen Bürgern, die vor 100 Jahren die Vereinigung bewirkt haben. Unter dem Beifall der rund 400 Gäste sagte er: "Traben-Trarbach ist eine Perle im Herzen Europas, auf die sie stolz sein können." Mit einer großzügigen Spende war Frey an die Mosel gereist. Seine Stadt spendet eine Glocke fürs Glockenspiel am Alten Stadtturm. Symbolisch überreichte er Weber ein beliebtes Mitbringsel aus der Heimat - eine Kuhglocke. Landrätin Beate Läsch-Weber stellte anerkennend fest: "Was zusammengehört, ist zusammengewachsen." Traben-Trarbach habe konsequent am Ausbau der Infrastruktur gearbeitet und damit die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt. Die wechselvolle Geschichte der Stadt seit der Vereinigung stellte in einem launigen Festvortrag Walter Rummel vom Landeshauptarchiv Koblenz dar. Angefangen von der im Rückblick possenhaften Ankerfehde zwischen Traben und Trarbach, über die Kriegswirren, die Entbehrungen und den Wirtschaftsaufschwung, spannte er einen großen Bogen bis in die Gegenwart und attestierte der Stadt, dass sie zuversichtlich in die Zukunft blicken könne. Ehrenbürger Wolfgang Langguth, für sein Lebenswerk mit stehenden Ovationen bedacht, sagte abschließend: "Ich bin stolz und glücklich, hier geboren worden zu sein und hier leben zu dürfen."

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