Personalgeschiebe: Die Partie beginnt

Traben-Trarbach/Kröv · Die Verwaltungen der ehemaligen Verbandsgemeinden Kröv-Bausendorf und Traben-Trarbach, die zum 1. Juli dieses Jahres fusioniert wurden, sollen bis Ende dieses Jahres zusammengeführt werden. Die insgesamt 60 Beamten und Angestellten arbeiten in drei Häusern.

Traben-Trarbach/Kröv. Der Bürgermeister der neuen Verbandsgemeinde Traben-Trarbach, Marcus Heintel, hat in den vergangenen Wochen zahlreiche Gespräche mit seinen Mitarbeitern geführt. Geht es doch unter anderem darum, wer in Zukunft die vier Fachbereiche führt und in welchen Gebäuden die Mitarbeiter der Fachbereiche sitzen werden.

Wer wird was? Über Personalien will Heintel derzeit noch nicht sprechen. Für Montag kommender Woche hat er eine Personalversammlung angesetzt, einen Tag später gibt er bei der VG-Ratssitzung in Bausendorf offiziell die wichtigsten Personalien bekannt.
Nach TV-Informationen wird Frank Koch (bisher Traben-Trarbach) Büroleiter und Leiter der Abteilung Organisation und Finanzen, Jürgen Fritz (bisher Traben-Trarbach) soll das Bauamt leiten, Hajo Neumes (bisher Kröv-Bausendorf) die VG-Werke und Gertrud Adler (bisher Traben-Trarbach) die Abteilung Bürgerdienste.
Ausschlaggebend für die Entscheidung, die noch nicht offiziell ist, war offenbar, wer die längere Dienstzeit aufzuweisen hat. Die Stellvertreter Hans-Dieter Müllen (Bürgerdienste), Johannes Klar (Bauamt), Frank Thullen (Organisation und Finanzen) sowie Jens Burch (VG-Werke) sollen die Posten übernehmen können, wenn die Leiter in Ruhestand gehen.

Wer sitzt wo? Fest steht, in welchen Gebäuden die 60 Mitarbeiter der einzelnen Abteilungen sitzen werden. Im Rathaus Traben-Trarbach wird die Abteilung Organisation und Finanzen, die unter anderem die VG-Kasse führt, Abgaben abwickelt und die Bücher führt, untergebracht. Ferner ist dort das Bürgermeisterbüro. Heintel wird zwar im Kröver Rathaus auch ein Büro haben, sein Hauptsitz ist aber Traben-Trarbach.
Das Verwaltungsgebäude in der Trarbacher Brückenstraße ist Standort des Fachbereichs Bürgerdienste mit Einwohnermelde-, Standes- und Sozialamt. Dort wird auch ein Bürgerbüro eingerichtet, ebenso im Rathaus Kröv.
Das Rathaus Kröv bekommt zwei Fachabteilungen: das Bauamt und die Verbandsgemeinde-Werke. Neu ist die Stabsstelle Projektgruppe. Unter Leitung von Frank Thullen kümmert sich diese Abteilung, die längstens bis Ende März 2016 vorgesehen ist, um die organisatorische Zusammenlegung der beiden Verwaltungen.
Im Gebäude Brückenstraße Trarbach müssen unter anderem Wände gestrichen und Fußböden neu verlegt werden. Und die EDV muss zusammengelegt werden. Heintel hofft, dass bis Ende dieses Jahres der Umzug der Mitarbeiter in ihre Büros abgeschlossen ist.
Die Neuorganisation wird einiges kosten - wie viel, kann Heintel zurzeit noch nicht sagen. Zu der Frage, ob Personal nach der Fusion eingespart werden kann, äußert sich Heintel vorsichtig. "Kurzfristig auf keinen Fall, aber mittel- bis langfristig rechne ich mit Synergieeffekten und Kosteneinsparungen."

Das Rathaus erweitern: Es steht aber noch ein für den Stadtteil Trarbach bedeutendes Projekt an, das auch das Rathaus betrifft. Es geht um die Stadtkernsanierung, insbesonders um den unansehnlichen Häuserblock hinter dem Rathaus. Die Stadt hat dort neun Häuser, die größtenteils längere Zeit leer standen und baufällig sind, für insgesamt 700 000 Euro gekauft. Die Fläche soll unter anderem für einen Erweiterungsbau des Rathauses genutzt werden. Die Grundsatzentscheidung darüber haben Stadt- und der alte VG-Rat in einer gemeinsamen Sitzung schon 2006 getroffen. Wird der Anbau realisiert, kann die Stadt das dann freiwerdende Verwaltungsgebäude in der Brückenstraße anderweitig nutzen oder verkaufen. Das Problem: Die städtebauliche Blockstruktur in Trarbach steht unter Denkmalschutz. Das bedeutet, auf den 3500 Quadratmeter großen Flächen müssen Gebäude entstehen, die in etwa die gleichen Umrisse haben. Die Verhandlungen mit der Denkmalbehörde ziehen sich seit Jahren hin (der TV berichtete).
Immerhin ist jetzt Bewegung in die Sache gekommen. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) hat Mitte dieses Jahres grünes Licht für die Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs gegeben. Zunächst muss die Verbandsgemeinde ein Raum- und Nutzungskonzept erarbeiten. Dabei werden die ADD, die Denkmalbehörde und die Kreisverwaltung mit am Tisch sitzen.
Trotz dieser Pläne macht Heintel aber auch klar: "Der Verwaltungsstandort Kröv wird nicht angetastet."
Bei allen Bemühungen bleibt aber immer noch eine große Unbekannte: Die Klage der VG Kröv-Bausendorf gegen die Fusion. Wann das Landesverfassungsgericht entscheidet, steht noch nicht fest.

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